Am frühen Morgen des 20. April wurden die Büroräume von Sendika.org von der Polizei überfallen und durchsucht. Der anwesende Redakteur Ali Ergin Demirhan wurde um 5.50h verhaftet.
Im Vorfeld der Polizeiaktion mehrten sich die Denunziationen der Medien des Palastregimes gegen den Widerstand. Am 19. April hatte die Zeitung „Star“ einen Hetzartikel gegen Sendika.org veröffentlicht und den Aufruf von Sendika.org zu einem landesweiten „Boykott“/Widerstand gegen das Ergebnis des Referendums als „schwarze Propaganda“ bezeichnet. Kaum 24 Stunden später erfogten Razzia und Verhaftung durch die Polizei.
Der Widerstand gegen das manipulierte, unrechtmäßige Ergebnis des Referendums führt im ganzen Land zu Demonstrationen. Sendika.org wird vorgeworfen, diese zu organisieren und „Lügen“ zu verbreiten. Innerhalb von einer Woche wurde der Internetzugang zu Sendika.org 6 mal gesperrt. Seit nunmehr einem Monat wird die Website fast täglich gesperrt und dann von Sendika.org mit jeweils fortlaufender Nummer wieder hochgefahren. Per heute (20.04.17) ist die Seite als sendika33.org erreichbar.
Das manipulierte Ergebnis des Referendums wird nicht akzeptiert. In allen großen Städten finden in vielen Stadtteilen Proteste unter dem Motto „Wir haben gewonnen, wir werden nicht schweigen!“ und „Das NEIN ist nicht beendet, der Kampf geht weiter!“ statt.
Sendika.org berichtet seit Wochen und auch weiterhin stündlich, ausführlich über die Aktionen der NEIN-Bewegung und wird auch weiterhin den Kampf für freie Meinungsäußerung und demokratische Rechte führen. Die staatliche Regulierungsbehörde konnte und kann sendika.org immer nur für einige Stunden sperren, dann ist die Seite mit neuer Zahl wieder online.
Nach dem, trotz massiver Manipulationen, sehr knappen Referendumsergebnis werden die Repressionen des Erdogan-Regimes gegen die NEIN-Bewegung noch verschärft. Jede Nacht werden Wohnungen durchsucht und Menschen verhaftet. Die Polizei in Istanbul hat zu diesem Vorgehen erklärt, dass sie „keine 2. Gezi-Bewegung zulassen werden“. Es ist zu befürchten, dass die Repressionen noch weiter verstärkt werden.
“Wir nehmen weder die Unterdrückung hin, noch ergeben wir uns eurer Zensur“ “Sendika.Org wird nicht schweigen“
Wir fordern die sofortige Freilassung von Ali Ergin Demirhan!
Freiesicht.org