Mindestens 58 Menschen wurden heute morgen bei einem furchtbaren Giftgasangriff im Bezirk Idlib getötet. Ohne, dass Untersuchungen durchgeführt werden oder Beweise auftauchen, verurteilte die italienischen Politikerin und EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bereits die syrische Regierung und erklärte, dass das „Assad Regime die Verantwortung für den furchtbaren Chemiewaffenangriff in Syrien trägt“. Die sofortige Beschuldigung seitens einer hochgestellten EU-Amtsträgerin dient einer gefährlicher Präzedenzwirkung, nämlich dass der öffentliche Aufschrei erfolgen darf, noch bevor die Tragödie betreffende Wahrheiten überhaupt zu Tage treten konnten. Der israelische Präsident Netanyahu schloss sich der Verurteilung an, wie auch Amnesty International. Nur Stunden nach dem, angeblich durch die syrischen Regierung ausgeführten, mutmaßlichen Chemiewaffenangriff in Khan Sheikhun, gibt es bereits Unstimmigkeiten bezüglich der Behauptungen von den, Al Khaida nahestehenden, Weißhelmen.
So hantieren die Weißhelme mit den Leichnamen ohne ausreichende Schutzkleidung, insbesondere mit ungeeigneten Masken und ohne Handschuhe, wie auf obigem Photo zu sehen ist.
Dies mag nicht von großer Bedeutung erscheinen, aber das Wissen über die Beschaffenheit und Wirkungsweise von Sarin-Gas, welches nach den Behauptungen der Opposition eingesetzt wurde, wirft Fragen auf. (Anmerkung des Übersetzers: Eine Gasmaske allein schützt vor der tödlichen Wirkung nicht, denn der Körper nimmt Sarin auch über die Haut auf, nur ein Ganzkörperschutzanzug bietet Schutz.) Innerhalb von Sekunden in denen man Sarin ausgesetzt ist, beginnt das Gas die Muskeln und das Nervensystem anzugreifen. Dies führt zu einem fast sofortigen Entleeren von Darm und Blase und bewirkt Erbrechen. Wenn Sarin in einem Ballungsgebiet eingesetzt wird, kann es Tausende Menschen töten. Obwohl es also ein so gefährliches Gas ist, hantieren die Weißhelme sorglos mit bloßer Haut mit den Leichnamen. Dies muss Fragen aufwerfen.
Es ist auch fraglich wie ein “Arzt” in einem Krankenhaus voll mit Opfern von Sarin-Gas Zeit für Tweets und Video-Telefonate hat. Dies wird wahrscheinlich nicht beachtet und sowieso vergessen werden.
Es ist bekannt, dass ca. 250 Bewohner aus Majdal und Khattab letzte Woche von Al Khaida-Terroristen entführt worden sind. Einheimische Quellen geben an, dass viele der durch die chemischen Waffen Getöteten, eben diese Menschen aus Majdal und Khattab sind. Dies würde vermuten lassen, dass am Vorabend der anstehenden Friedensverhandlungen, terroristische Kräfte mal wieder ein Szenario unter falscher Flagge geschaffen haben. Es weist Ähnlichkeiten mit dem Chemiewaffenangriff 2013 in Ghouta auf, bei dem die syrische Armee bezüglich des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen, am Tag der Ankunft von UN-Waffeninspekteuren in Damaskus, bezichtigt wurde.
Später sagte die UN-Waffeninspekteurin Carla del Ponte, bezüglich einer gesonderten Anschuldigung des Gebrauchs von chemischen Waffen, dass es keine Beweise gibt, dass die (syrische) Regierung die Gräueltat begangen hat. Dies beendete jedoch nicht die Rufe nach Interventionen gegen die syrische Regierung, was wiederum die terroristischen Kräfte hofften, aufgrund ihres Einsatzes von chemischen Waffen gegen die Zivilbevölkerung in Khan-al-Assal, eintreten würde.
Aus diesem Grund ist es überhaupt nicht überraschend, dass Orient TV bereits eine „Medien Kampagne“ zur Berichterstattung über russische und syrische Luftangriffe gegen terroristische Kräfte in der Region Hama, mit Bezichtigungen, die Luftwaffen hätten chemische Waffen eingesetzt, vorbereitet hat. Und besonders aufschlussreich ist die Ankündigung ihrer Berichterstattung über den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Regierung, bereits Stunden bevor die Anschuldigung überhaupt aufkam…. Es scheint, als hätte jemand vergessen dem Orient TV-Reporter Bescheid zu sagen, dass dies erst einige Stunden später eintreten würde.
Zwischenzeitlich wurden Kleintransporter mit den Leichnamen photografiert. Wieder muss die die Frage gestellt werden, warum dort Menschen ohne Schutzkleidung, in der Umgebung von Sarin-Gas nicht die geringsten Anzeichen zeigen, wo es doch innerhalb von Sekunden wirkt. Auch passen die Kleintransporter zu den Aussagen der Einheimischen, dass viele der Toten von Al Khaida-Terroristen aus „pro-Assad-Regierung“-Dörfern der Region Hama entführt worden sind.
Weiterhin ist der Ort des folgenden Photos zu hinterfragen, welches einen Schlauch, der aus einer in Felsen gegrabenen Höhle kommt, zeigt. Dieses lässt annehmen, dass es sich um eine Basis der Weißhelme handelt, einer ihrer in die Berge gegrabenen Unterschlüpfe, wo sie leichten Zugang zu Ausrüstung haben.
Als Antwort auf die Beschuldigungen, wies die Syrisch-Arabische-Armee diese heute zurück und bestritt den Einsatz von chemischen Waffen. Dies in Übereinstimmung mit dem russischen Verteidigungsministerium, welches jegliche Beteiligung an dem Angriff abstreitet. Die Armee „hat sie nicht eingesetzt und setzt sie nicht ein, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, weil sie sie (die chemischen Waffen) nämlich gar nicht hat,“ sagte eine Quelle des Militärs.
Und natürlich stellt sich diese Frage: Die syrische Armee und ihre Verbündeten in Syrien sind in einer komfortablen Position, über das gesamte Land Fortschritte machend, Zurückeroberung verlorener Gebiete in der Region Hama; warum sollten sie sich gerade jetzt darauf verlegen chemische Waffen einzusetzen? Das ist eine sehr einfache Frage, mit keiner klaren Antwort. Es widerspricht jeglicher Logik, dass die syrische Regierung am Vorabend der Syrien-Konferenz in Brüssel und eine Woche bevor die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen werden, unverhohlen chemische Waffen zum Einsatz bringen sollte. Alle Indizien lassen darauf schließen, dass dies eine weitere falsche Chemiewaffen-Anschuldigung gegen die Regierung ist, wie bereits 2013 bei dem Angriff auf Khan-al-Assal geschehen, wo terroristische Gruppen hofften, dass das Überschreiten der „roten Linie“ des ehemaligen Präsidenten Obama zu einer US-Intervention in Syrien gegen die Regierung führen würde.
Vielsagend ist jedoch, dass ein kürzlicher Bericht zeigt, dass die Regierung es nicht abstreitet Khan Sheikhun angegriffen zu haben. Yusha Yuseef von Al-Masdar wurde von der syrischen Armee informiert, dass die Luftwaffe eine Raketenfabrik in Khan Sheikoun ins Visier nahm, unter Nutzung von in Russland hergestellten Su-22 Fighter Jets, um den Angriff auszuführen. Das Wichtigste hierbei ist, dass Su-22-Bomben einzigartig sind und nicht mit chemischen Substanzen befüllt werden können, im Gegensatz zu Bomben, die von Angriffshubschraubern abgeworfen werden. Yuseef wurde weiterhin mitgeteilt, dass die syrische Luftwaffe keine Kenntnis über das Vorhandensein von jeglichen chemischen Substanzen in der Raketenfabrik in Khan Sheikhoun hatte. Es bleibt offen, ob tatsächlich Chemikalien in der Raketenfabrik waren oder ob die terroristischen Kräfte, die, aus den pro-Regierungs-Dörfern, entführten Zivilisten mittels Gas getötet und dann mit den Kleintransportern zu dem Ziel der Luftangriffe gebracht haben. Wie dem auch sei, ob sie durch die terroristischen Kräfte mit Gas getötet worden sind oder ob die Luftangriffe die Explosion einer Chemiewaffenfabrik verursachten, der grauenhafte Tod von Kindern, mit schaumigem Mund wegen des Gases, erfolgte durch die Hände der Terroristen.
Es wird offensichtlich, dass das ins Visier genommene Areal mit Sicherheit ein Standort der Terroristen war, zumal es bekannt ist, dass sich die Weißhelme Einsatzräume mit terroristischen Kräften wie Al Kaida teilen, wie es nach der Befreiung von Ost Aleppo festgestellt wurde. Zivilisten wie auch kämpfende Kräfte, inklusive der kurdischen Miliz haben alle ausgesagt, dass militante Gruppen, die in den Regionen von Idlib, Hama und Aleppo operieren, in der Vergangenheit Chemie-Waffen eingesetzt haben.
Aus diesem Grund sollte Zeit gegeben werden, bevor die Kriegsrufe beginnen und die Anklage der Regierung vonseiten hoher Offizieller in Machtpositionen beginnt, damit alle Hinweise ersichtlich werden können.
Dieses sind auf jeden Fall wichtige Faktoren, die bislang im Syrien-Krieg nicht vorhanden waren, und die terroristischen Kräfte hoffen weiterhin auf westliche Interventionen gegen die Regierung, auf Kosten der Leben von unschuldigen Zivilisten.
Weiterführende links:
https://www.almasdarnews.com/article/details-syrian-military-attack-southern-idlib-town/
https://www.almasdarnews.com/article/no-chemical-weapons-syrian-airbase-attacked-us/
Übersetzt aus dem Englischen von freiesicht.org
Quelle:
https://www.almasdarnews.com/article/jumping-conclusions-something-not-adding-idlib-chemical-weapons-attack/