Der Tag vor dem 11. September 2001 war wie jeder normale Tag in New York City. Am 10. September 2001 war man ahnungslos welche welterschütternden Ereignisse der nächste Tag mit sich bringen würde.
Entsprechend könnte man annehmen, dass der Tag bevor im März 2011 die Gewalt über Deraa, Syrien hereinbrach ein ereignisloser Tag, in Unkenntnis des in Kürze beginnenden Aufstands, war. Aber das war nicht der Fall. Schon vor dem Eröffnungsakt des inszenierten Aufstands wimmelte Deraa vor Aktivität und ausländischen Besuchern.
Schauplatz der „Backstage“-Vorbereitungen, Kostümwechsel und Proben war die Omari Moschee. Die libyschen Terroristen, frisch vom Schlachtfeld des US-NATO Angriffs zum Regimewechsel in Libyen, waren schon lange bevor die Gewalt im März 2011 ausbrach in Deraa. Der Geistliche der Omari Moschee war Sheikh Ahmad al Sayasneh. Er war ein älterer Mann mit einem schweren Augenleiden, welches ihn zwang eine Brille mit dunklen Gläsern zu tragen und sein Sehvermögen ernsthaft beeinträchtigte. Aber nicht nur sein Sehvermögen war beeinträchtigt, auch litt er unter einer Lichtsensibilität, welche ihn zwang so viel Zeit wie möglich in geschlossenen Räumen zu verbringen und ihn häufig von der Außenwelt isolierte. Er war es gewohnt die Menschen mit denen er sprach, nach ihrem Akzent und ihrer Stimme zu beurteilen. Der Deraa-Akzent ist unverwechselbar. Alle Männer, die die Omari Moschee besuchten, waren Einheimische, alle hatten den typischen Deraa-Akzent. Die Besucher aus Libyen machten sich nicht mit dem Geistlichen bekannt, da dies ihre Tarnung auffliegen lassen würde. Stattdessen arbeiteten sie mit einheimischen Männern zusammen, mit einigen Schlüsselfiguren, welche sie zu ihren Partnern und Vertrauten machten. Die Teilnahme der einheimischen Unterstützer der Moslembruderschaft, die den ausländischen, libyschen Söldnern/Terroristen assistierten, war ein wesentlicher Bestandteil des CIA Plans, der gut vorbereitet und von Jordanien aus gelenkt wurde.
Die Inanspruchnahme der Hilfe und Kooperation der einheimischen Unterstützer des Salafismus ermöglichte es den Libyern ohne Verdacht zu erregen in Deraa zu agieren. Die einheimischen Männer waren die „Fassade“ für die Operation.
Die CIA Agenten, die die Deraa Operation aus ihrem Büro in Jordanien leiteten, hatten bereits die Waffen und das notwendige Geld, um die Flammen der Revolution in Syrien anzufachen, geliefert. Mit genügend Geld und Waffen kann man überall auf der Welt eine Revolution in Gang setzen.
In Wirklichkeit wurde der Aufstand in Deraa im März 2011 nicht durch Graffiti von Teenagern befeuert, und es gab dort keine verärgerten Eltern, die verlangten, dass ihre Kinder freigelassen werden. Dies ist Teil des Hollywood-artigen Drehbuchs, welches begabte CIA Agenten geschrieben hatten, denen wiederum die Erlaubnis erteilt worden war Syrien mit dem Ziel eines Regimewechsels zu zerstören. Deraa war nur der 1. Akt, 1. Szene.
Die Tatsache, dass die sogenannten Graffiti Künstler im Teenageralter und ihre Eltern niemals gefunden, ihre Namen niemals bekannt wurden und es niemals Photos von ihnen gab, ist der beste Hinweis darauf, dass ihre Identität von Dunkelheit umhüllt ist.
Bei jedem Aufstand ist eine „grass-roots“-Unterstützung notwendig. Normalerweise ist es so, dass eine Situation entsteht und daraufhin Protestanten auf die Straßen gehen. Die Sicherheitskräfte gehen dazwischen um den “Frieden wieder herzustellen“ und räumen die Straßen und wenn es eine „brutale Vorgehensweise“ ist, dann reagieren die ansonsten „friedlichen Demonstranten“ mit Entrüstung, fühlen sich unterdrückt und dass ihnen Unrecht geschehen ist und daraufhin wird die Zahl der Menschen auf den Straßen anschwellen. Dies ist der Punkt an dem es für Straßenproteste zwei Möglichkeiten des weiteren Verlaufs gibt: die Demonstranten geben auf und gehen nach Haus oder die Demonstranten können mit Gewalt reagieren, welcher dann wiederum die Sicherheitskräfte Gewalt entgegensetzen und dieses bereitet dann die Bühne für einen ausgewachsenen Aufstand.
Der inszenierte Aufstand in Deraa brachte einige Einheimische auf die Straße, nichtsahnend von ihrer Teilnahme an einer CIA-Hollywood Produktion. Sie waren die unbezahlten Statisten in der Szene, im Begriff erschossen zu werden. Die nichts ahnenden Statisten hatten einen Groll, vielleicht schon seit einer Generation oder länger andauernd und vielleicht im Wahhabismus begründet, welches eine politische Ideologie ist, die weltweit von dem Königreich Saudi Arabien und deren königlicher Familie und den von ihnen bezahlten Offiziellen exportiert wird.
Die Libyer legten den Waffenvorrat, lange bevor das Gerücht über die Inhaftierung der Teenager wegen Graffiti Malerei gestreut wurde, in der Omari Moschee an. Der Geistliche, ein älterer Mann mit beeinträchtigtem Sehvermögen, bemerkte weder die Situation in seiner Moschee, noch die ausländischen Eindringlinge in seiner Mitte.
Die Waffen kamen aus dem CIA Büro in Jordanien nach Deraa. Die US Regierung hat enge Verbindungen zu dem König von Jordanien. Jordanien besteht zu 98% aus Palästinensern und hat trotzdem einen bereits lange andauernden Friedensvertrag mit Israel, dies trotz der Tatsache, dass den 5 Mio. Verwandten der jordanischen Bürger nebenan im besetzten Palästina jegliche Form von Menschenrechten versagt wird. Der jordanische König muss einen täglichen Drahtseilakt zwischen seinen Bürgern, dem Frieden und der Sicherheit des Landes und den Interessen und Projekten der USA im Mittleren Osten absolvieren. König Abdullah ist nicht nur Seiltänzer, sondern auch gleichzeitig Jongleur und dieser große Druck muss schwer auf ihm und auf Königin Raina, die Palästinenserin ist, lasten. Diese Fakten müssen im Vordergrund der im Hintergrund gemalten Landschaft der Syrisch Arabischen Republik, welche in den letzten 40 Jahren ein Grundpfeiler der nationalen und internationalen Politik für die Prinzipien der palästinensischen Menschenrechte und der Freiheit und Gerechtigkeit für Palästina war, betrachtet werden.
Die US Politik Syrien mit dem Ziel eines Regimewechsels anzugreifen, hatte nicht nur die Gas-Pipeline, die Ölquellen, die strategische Lage und das Gold im Blick; nein, es ging auch darum den Grundpfeiler für die Rechte der Palästinenser zu Staub zu zermahlen. Präsident Bashar al Assad los zu werden, bedeutet einen der wenigen arabischen Führer mit unerschütterlicher Stimme für die palästinensischen Rechte los zu werden.
Deraas geografische Lage, direkt an der Grenze zu Jordanien ist der einzige Grund, weshalb es als „location-shoot“, als Außenaufnahme für den Eröffnungsakt des syrischen Aufstands ausgewählt wurde. Die meisten Syrer würden, wenn man sie fragte, ob sie jemals in Deraa gewesen sind oder planen dort mal hinzufahren, mit „Nein“ antworten. Es ist eine kleine und unbedeutende, durch Landwirtschaft geprägte Stadt. Es ist ein sehr unwahrscheinlicher Ort für den Beginn einer landesweiten Revolution. Deraa ist wegen archäologischer Ruinen von historischer Bedeutung, aber das ist mehr oder weniger nur unter Geschichtsprofessoren und Archäologen bekannt.
Der Zugang zu den Waffen aus Jordanien machte Deraa zu dem perfekten Ort um einen Aufstand zu inszenieren, der zu einem internationalen Krieg geworden ist. Jeder mit gesundem Menschenverstand würde annehmen, dass in Syrien ein Aufstand oder eine Revolution in Damaskus oder Aleppo, den zwei größten Städten, beginnen würde. Auch nach 2 ½ Jahren der Gewalt im Land nahm Aleppos Bevölkerung niemals an dem Aufstand teil oder forderte einen Regimewechsel. Aleppo: der große industrielle Motor Syriens wollte nichts mit der CIA Mission zu tun haben und hoffte, indem es sich aus jeglicher Beteiligung heraushielt, verschont zu bleiben und dass die Gewalt schließlich aufgrund von mangelnder Beteiligung der Bevölkerung „austrocknen“ würde. Aber so sollte es nicht für Aleppo laufen. Stattdessen unterstützten die USA die „Free Syrian Army“, die größtenteils aus Idlib und Umgebung stammt und lud ihre ausländischen Partner ein. Und sie kamen in Horden nach Aleppo aus der Türkei, wohin sie mit Flügen der Turkish Airlines aus Afghanistan, Europa, Australien und Nordafrika nach Istanbul geflogen waren und von dort mit Bussen der türkischen Regierung zur Grenze Türkei-Aleppo gebracht wurden. Flugtickets, Busse, Barschecks, Vorräte, Lebensmittel und Medikamente wurden alle in der Türkei durch einen offiziellen Vertreter Saudi Arabiens gestellt. Die Waffen wurden durch die U.S.A. beschafft, aus deren Lager im Hafen von Benghazi, Libyen. Die US-NATO Mission zum Regimewechsel in Libyen war erfolgreich beendet worden, mit der Inbesitznahme von allen Waffen und Lagerbeständen, vorher Eigentum der libyschen Regierung, durch die USA; und inklusive von Tonnen von Goldbarren, der Libyschen Zentralbank von der US Regierung abgenommen.
Betreten wir die libysche Bühne. Mehdi al Harati, der Libyer mit dem irischen Pass, wurde mit der Führung einer Brigade von Terroristen, im Sold und unter Führung der CIA in Libyen, beauftragt. Nachdem seine dortigen Kämpfe zu Ende gingen, wurde er nach Nord-Syrien versetzt, in die Gegend von Idlib, welche die Operationsbasis der von den Amerikanern unterstützten Free Syrian Army war, für die der republikanische Senator John McCain im US Kongress Lobbyarbeit machte und die er persönlich besuchte indem er in Syrien illegal einreiste, ohne Pass oder Grenzkontrolle. In Arizona unterstützt Senator McCain die Deportation jedes Fremden der illegal in die USA einreist, aber er selbst hat internationales Recht gebrochen indem er als illegaler und nichtdokumentierter “Alien“ in Syrien einreiste. Auf jeden Fall war er in Begleitung von getreuen Freunden und “Lohnempfängern“, der Free Syrian Army: die gleichen Männer, die Christen und Muslime geköpft haben, Frauen und Kinder beiden Geschlechts vergewaltigt haben, Mädchen als Sexsklavinnen in die Türkei verkauft haben und die die rohe Leber eines Mannes gegessen haben, was sie stolz auf Video aufnahmen und im Internet hochluden.
Ehemals gab es in Syrien keine Al Qaeda Terroristen, und Syrien durchlief die Phase des Kriegs im benachbarten Irak ohne weiteren Schaden, außer dass es 2 Mio. Iraker als Flüchtlinge aufnahm. Kurz bevor der inszenierte Deraa-Aufstand begann, waren Brad Pitt und Angelina Jolie in Damaskus und wurden vom Präsidenten und der First Lady herumgefahren. Pitt und Jolie waren zu Besuch gekommen, um die irakischen Flüchtlinge in Damaskus zu unterstützen.
Brad Pitt war erstaunt, dass der syrische Präsident ihn persönlich herumfuhr und zwar ohne Body Guards oder Sicherheitsmaßnahmen. Pitt und Jolie waren an ihr eigenes umfangreiches Sicherheitsteam in den USA gewöhnt. Präsident Assad erklärte, dass er und seine Frau sich in Damaskus wohl fühlen würden, mit dem Wissen, dass es ein sicherer Ort war. Tatsächlich hatte der Verband der französischen Reisegesellschaften Syrien als das sicherste touristische Reiseziel in der gesamten Mittelmeerregion erklärt, also sicherer als selbst Frankreich.
Jedenfalls war es die US Strategie einen „Neuen Mittleren Osten“ zu kreieren, der mit der Sicherheit in Syrien Schluss machen würde durch den aufziehenden Tornado, auch bekannt als „Winds of Change“.
Tunesien, Libyen, Ägypten und dann Syrien waren die Sprungbretter in den Garten des “Arabischen Frühlings“. Aber das Szenario der syrischen Mission hielt sich nicht an das Drehbuch. “Deadline“ und Budget wurden überzogen. Der finale Abspann ist noch nicht gelaufen und der Vorhang ist auf der Bühne noch nicht gefallen.
Wir können die Rolle, die die etablierten Medien bei der Zerstörung Syriens spielten, nicht unterschätzen. Zum Beispiel war Rula Amin von Al Jazeera in Deraa und machte in der Omari Moschee ein persönliches Interview mit dem Geistlichen Sayasneh. Al Jazeera ist der staatseigene und für den Prinzen von Katar betriebene Sender. Der Prinz von Katar war eine der Schlüsselfiguren bei der Unterstützung der Syrien angreifenden Terroristen. Die USA stellten Waffen sowie Nachschub und lieferten militärische Satellitenbilder. Aber das Geld für die Soldliste, für Bestechungsgelder in der Türkei und alle anderen Kosten für die Bargeld benötigt wird, wurde von dem Prinz von Katar und dem König von Saudi Arabien, in ihrer Rolle als engste Verbündete der USA im Mittleren Osten, gezahlt. Dies war in erster Linie eine Gemeinschaftsproduktion von den USA, der EU, der NATO, der Türkei, Jordanien, Israel und den Monarchien der arabischen Golfstaaten Saudi Arabien und Katar.
Geheimoperationen in fremden Ländern oder sogar Anschläge im großen Stil sind für die CIA kein Problem, sehr wohl aber die Finanzierung, da es den amerikanischen Wählern zwar egal ist, wenn in Syrien Menschen getötet werden, sie aber niemals zustimmen würden dafür zu bezahlen. Solange die Araber für das Projekt gezahlt haben war das okay für den amerikanischen Herrn Otto Normalbürger (Mr. John Q. Public), der wahrscheinlich noch nicht mal in der Lage wäre Syrien auf einer Landkarte zu finden.
Rula Amin und andere Mitarbeiter von Al Jazeera sowie auch der amerikanische Sender CNN, die britische BBC und die französische France24, sie alle begannen vorsätzlich eine politische Propagandakampagne, gegen die syrische Regierung und die syrischen Menschen, die unter Tod und Zerstörung leiden, verschuldet durch Terroristen, die sich als Akteure eines einheimischen Aufstands ausgaben.
An einigen Tagen waren sich die Manuskripte so ähnlich, dass man hätte denken können sie wären alle in demselben Hotelzimmer in Beirut geschrieben worden. Auf die Bühne traten die Online-Media Persönlichkeiten Robert Fisk, von seinem Aussichtspunkt in Beirut und Joshua Landis von seinem Hochsitz in Oklahoma. Diese beiden Männer, so weit entfernt von den aktuellen Geschehnissen, täuschten vor alles zu wissen, was in Syrien vor sich geht. Britische und amerikanische Leser wurden beeinflusst von den absichtlich einseitigen Erklärungen, während die eigentlichen in Syrien lebenden Syrer, die online in Englisch lasen, verblüfft waren. Die Syrer wunderten sich, dass die westlichen Schreiber auf der Seite der Terroristen standen; Ausländer, die dem radikalen Islam folgen und unbewaffnete Zivilisten, die nur versuchen ihr Heim und ihre Familien zu verteidigen, attackieren. Die Medien stellten die Terroristen als Freiheitskämpfer und Helden der Demokratie dar, während diese vergewaltigten, plünderten, folterten, Menschen entführten, um Lösegeld zu erpressen und unbewaffnete Zivilisten ermordeten, die das Drehbuch nicht gelesen hatten bevor das “Shooting“, die Dreharbeiten in Deraa begannen. Es gab einen globalen Film Trailer und das war ein “low budget“-Handyvideo, welches sich virusartig in der Welt verbreitete und den Zuschauern die Vorstellung vorgaukelte, dass Syrien sich am Anfang eines dramatischen Kampfs für Freiheit, Gerechtigkeit und den “American Way“ befindet. Von Anfang an zahlten Al Jazeera und alle anderen Medien $100.00 für jedes Amateurvideo in Syrien. Ein völlig neues Heimgewerbe schoss in Syrien aus dem Boden, mit Regisseuren und Schauspielern, alle hungrig auf Rampenlicht und Ruhm. Authentizität war nicht gefragt, die Medien wollten Inhalte, die ihre Propagandakampagne in Syrien unterstützen.
Deraa war der Eröffnungsakt eines tragischen Epos, welches noch zu Ende gebracht werden muss. Der Geistliche, der eine Schlüsselrolle in den Anfangsszenen spielte, Sheikh Sayasneh, war zunächst unter Hausarrest gestellt worden und dann im Januar 2012 nach Amman, Jordanien herausgeschmuggelt worden. Er hält jetzt Vorträge in Amerika, in der Nähe von Washington, DC. Genauso wie aufstrebende Schauspieler üblicherweise ihren Weg nach Hollywood, dem Mekka der Filmindustrie, finden, hat Sheikh Sayasneh seinen Weg zum Mekka der Regimewechsel-Projekte gefunden.
Übersetzt aus dem Englischen von i/hh
Quelle:
Bir gün önce Dera: Suriye’de savaş nasıl başladı? – Steven Sahiounie