Die sich kontinuierlich zuspitzende Lage im syrischen Gouvernement Idlib, ist eine Bestätigung dafür das nach wie vor nichts in Richtung Ausrottung der dortig dominierenden Al-Qaida (Al-Nusra, HTS, Hayat Tahrir al-Sham) unternommen worden ist.
Russisch-Türkische Beteuerungen die fortwährend den Wortlaut wiedergeben, das alle beteiligten Parteien entschlossen seien die im September vergangenen Jahres festgelegte Idlib-Vereinbarung umzusetzen, büßen allmählich ihre Glaubwürdigkeit ein.
Eine im Rahmen des Abkommens blauäugig angestrebte “entmilitarisierte Zone” ist ein aussichtsloses Unterfangen, das sich hinsichtlich der überdimensionalen Präsenz terroristischer Elemente als Schnapsidee erweist.
Insbesondere da die Partnerschaft zwischen Moskau und Ankara diametral auseinanderklafft, auch wenn öffentlich das Gegenteil behauptet wird. Inkohärente Ambitionen und die Unterstützung verfeindeter Parteien, gestalten die gemeinsame Entscheidungsfindung nahezu unmöglich.
Genaugenommen sind seitens Ankara mitnichten Zugeständnisse gemacht worden, die auch nur im geringsten andeuten würden das die russisch-türkische auf Idlib bezogene Kooperation auch nur ansatzweise erfolgsversprechend wäre.
Seit September letzten Jahres bis dato ereignen sich aussagekräftige Vorfälle, die auf eine zeitnahe Erosion der ohnehin bröckeligen Idlib-Vereinbarung hinauslaufen.
Zu einem wäre da das Desinteresse der Türkei daran die terroristische Okkupation Idlibs zu beenden. Was laut dem Gouverneur von der Provinz Idlib, Fadi Saadun, von politischen und ökonomischen Gründen herrührt.
Gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Sputnik argumentierte Saadun das Idlib ein großer Markt für türkische Güter sei. Desweiteren gab er zu verstehen, das die Bevölkerung der Provinz Idlib, die syrische Regierung unterstütze und auf eine schnelle Befreiung hoffe.
Laut dem Gouverneur tue Damaskus alles in seiner Macht stehende um den Unterricht und die medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten, indem Schulbücher und Medikamente nach Idlib geschickt werden.
Sputnik zufolge exportiert Ankara jährlich Güter im Wert von $1,6 Milliarden nach Syrien. Vorwiegend in Gebiete die von der Al-Qaida gehalten werden. Neben den Fluss an Gütern scheint
nach wie vor, der Export von Terroristen zu florieren. Dem Nachrichtenportal Southfront zufolge berichtet Sputnik unter Berufung auf Quellen das mehr als 1500 ausländische Kämpfer die türkisch-syrische Grenze überquert hätten und sich in Gebieten niedergelassen haben sollen die von der Opposition gehalten werden.
Laut den Quellen seien die Terroristen im Nordwesten Syriens mit Trucks eingerückt die ihnen von dem türkischen Generalkommando der Gendarmerie zur Verfügung gestellt worden seien. Es hieß das Generalkommando habe die Bewegungen der Dschihadisten überwacht und begünstigt. Southfront zitierte Sputnik wie folgt:
“Asiatische Militante wurden in die Stadt Jisr al-Shughur gebracht, das von chinesischen und Turkistan-Gruppierungen kontrolliert wird, während Militante anderer Nationalitäten in Camps der Hayat Tahrir al Sham (HTS) und Horas al-Din in der südlichen und südöstlichen Provinz von Idlib geschickt wurden .”
Das Portal weist zudem darauf hin das ausländische Terroristen in Syrien jüngst in einer Stellungnahme nochmals bekräftigten, das sie treu zu der Hayat Tahrir al-Sham stehen würden.
“Hayat Tahrir al-Sham, repräsentiert von ihrer Führung und Kämpfern, ist die Würde von Ahl al-Sunnah ( die Anhänger der sunnitischen Religionsgemeinschaft) in Bilad al-Sham (die Levante)..Wir stehen vereint mit ihr,” so die Stellungnahme.
Nach dem Portal sei die Stellungnahme von Anführern diverser Terroristen-Gruppierungen unterzeichnet worden, einschließlich
Abu Omar al-Turkstani, Anführer der Turkistan Islamic Party (TIP), Abu Salah al-Uzbaki, Anführer der al-Tawhid und al-Jihad Brigade, und Abu Mohamad al-Daghstani, Anführer der Jaish al-Muhajireen wal-Ansar.
Angesichts der erörterten Entwicklungen hat Moskau seine Rhetorik in Bezug auf die dramatische Lage in Idlib verschärft. Die reale Situation vor Ort reflektierend ließ das russische Außenministerium verlauten , das die HTS kurz davor stünde die vollständige “entmilitarisierte Zone” zu übernehmen.
Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Zakharova, hob Berichte hervor, laut diesen die HTS, Horas al-Din und andere Terroristen-Gruppierungen erwägen ein vereintes Kommando zu formieren, um Vorkehrungen für eine großangelegte Militäroperation gegen syrische Regierungskräfte zu treffen. Zudem forderte Zakharova die Türkei dazu auf mehr in die Waagschale zu werfen, um das Gouvernement Idlib von Terroristen zu säubern.
Solange Ankara keinen wirklichen Druck verspürt, ist es unwahrscheinlich das ein Umdenken stattfinden wird. Seit mindestens zwei Jahren heißt es das die Türkei dafür Sorge tragen soll das die Al-Qaida in Idlib vernichtet wird, hingegen ist dahingehend rein gar nichts geschehen.
Die HTS ist so stark wie nie zuvor, und hat nebenher das gesamte Gouvernement Idlib von nie dagewesenen moderaten Kräften gesäubert. Demnach die Hauptkomponente die gegen eine Großoffensive der syrischen Armee sprach, dahin ist.
Die türkische Kategorisierung von Terroristen-Kollektiven ist so eine Sache, da sie sich unentwegt kontradiktiv gestaltet. Obwohl die Türkei die HTS im vergangenen Sommer zwar ziemlich verspätet dennoch als Terroristen-Gruppierungen einstufte, hat sie schädigende Aktionen gegen die Al-Qaida stets vermieden und anhand ihrer Präsenz in Idlib die überfällige Befreiung der Region verhindert.
Was es mit dieser Terrorismus begünstigenden Haltung auf sich hat enthüllt ein Bericht des syrischen oppositionellen Hohen Verhandlungskomitees (HNC), der besagt das die Türkei darauf hinarbeiten würde die HTS (Al-Qaida, Al-Nusra, ) zu einer politischen Partei zu machen.
“Die Türkei versucht im Norden Syriens die Nusra-Angelegenheit zu erledigen, und sie (die Türken) wollen diese Gruppierung zu einer politischen Gruppierung machen, wie die Hisbollah im Libanon,” so eine Quelle gegenüber Sputnik, laut Southfront.
Als teil des angeblichen Plans der Türkei, soll die HTS in die sogenannte “Nationale Syrische Armee (NSA)” eingegliedert werden. Die Terroristen-Gruppierung habe mit der türkisch-gestützten Nationalen Koalition für Syrische Revolutionäre die Verhandlungen zur Aufnahme begonnen, hieß es.
Die NSA ist in den türkisch okkupierten Gebieten in der nördlichen Provinz von Aleppo stationiert.
Wenn dies nach Auffassung der Türkei der richtige Umgang mit einer geächteten Al-Qaida-Fraktion sein soll, Halleluja! Ave Maria! Die sich daraus ergebende verstärkt aufdrängende Frage ist, was werden die Russen endlich unternehmen um ihren türkischen Astana-Partner an die Kandare zu legen. Wie lange sollen die Syrer noch zu hören bekommen, das über das Verhandeln verhandelt werden soll? So langsam ist die Luft raus und allmählich sollten Ultimaten erfolgen die Ankara nahelegen, das es an der Zeit ist eine Entscheidung zu fällen. Der US-Präsident George Bush drückte es folgendermaßen aus:
Verf.R.R.
Quelle: https://orbisnjus.com/2019/02/09/ankara-zeigt-sich-weiterhin-unwillig-al-qaida-in-idlib-zu-entgegnen-moskau-allmaehlich-beunruhigt/