In Gedenken an Stanislav Tomášin. #Justice for Stanislav Tomáš
Stanislav war ein junger Rom, er ist in Teplice Tschechien nach einem Polizeieinsatz gestorben,
bei dem teilweise drei Polizisten auf ihn knieten, einer von ihnen sechs Minuten lang am Nacken und Hals.
Der Mann war bereits bei der Ankunft der Polizei verletzt. Aktivist*innen sehen viele Parallelen zum Tod von #GeorgeFloyd.
Deshalb wollen wir am Freitag um 16 Uhr eine Kundgebung vor der CZ Botschaft organisieren.
Daher bitte kommen und euren Menschen weiterleiten. Danke.
✊🏾❤️#Polizeigewalt #polizeibrutalität #act4RomaLives #romalivesmatter
Hier mehr Informationen:
#Act4RomaLives! Gemeinsam gegen Polizeigewalt!
Freitag, 25.06.2021, 16:00 Uhr
Vor der Tschechischen Botschaft, Wilhelmstraße 44, 10117 Berlin
Am 19. Juni starb in Tschechien nach einem brutalen Polizeieinsatz der 46-jährige Rom Stanislav Tomáš: Sechs Minuten lang kniete ein Polizist auf seinem Nacken, weitere saßen auf seinen Beinen und dem Rücken – selbst, wenn er aufhörte sich zu bewegen.
Dies ist ein weiterer Fall von Polizeibrutalität und Racial Profiling, dem Roma*, rassifizierte und marginalisierte Menschen europaweit ausgesetzt sind. Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor sich was ändert?
Lasst uns zusammenkommen, dem verstorbenen Stanislav Tomáš unsere Ehre erweisen und gegen die unerträglichen Zustände demonstrieren!
Was ist in Tschechien passiert?
Stanislav Tomáš starb in Teplice, kurz nach dem Polizeieinsatz in dem herbeigerufenen Krankenwagen.
„Sie meinen wohl, dass sie es sich leisten könnten, weil wir Roma sind. Aber ich werde es nicht dabei belassen, sie haben einen Menschen getötet, er hätte doch weiterleben können!“, sagte die Schwester des Verstorbenen, Simona Tomášová.
Die Polizei lehnt jegliche Schuld ab und behauptet, Stanislav Tomáš sei an einer Überdosis Drogen gestorben. Dabei lag Tomáš nach einem Konflikt mit einem anderen Mann bereits selbst verletzt auf dem Boden. Zuvor gab es eine Auseinandersetzung zwischen den beiden, sie sollten auch herumstehende Autos beschädigt haben. Unabhängige Beobachter*innen konnte jedoch keine Schäden feststellen.
„Sie haben mich gefragt, ob er aggressiv gewesen sei, ob es mit ihm Probleme gäbe. Sie wollen alles ihm selbst anlasten, ihm die Schuld für seinen Tod geben“, beschreibt die Simona Tomášová den Polizeiverhör, zu dem sie vorgeladen wurde. Sie wollte eine Anzeige gegen die Polizei machen, die Polizisten lehnten es einfach ab.
Aktivist*innen aus den Roma-Communities in Tschechien sowie linke Journalist*innen, werfen der Polizei eine gezielte Kampagne gegen den Verstorbenen vor. „Um die Öffentlichkeit von der Angemessenheit des Einsatzes zu überzeugen, bezeichnet die Polizei den Verstorbenen als Wiederholungstäter, und unterstreicht, dass er unter Drogeneinfluss stand“, stellt Saša Uhlová fest, deren Artikel für a2larm.cz als Informationsquelle für diesen Text dient.
Doch die Familie und seine Bekannten und Arbeitskollegen vermitteln ein ganz anderes Bild von ihm: Stanislav Tomáš sei ein zuverlässiger Kollege und Freund gewesen, er stand kurz vor einer Beförderung vor. Er sorgte regelmäßig für seine demenzkranke Mutter. Er selbst nahm wegen Wirbelsäuleerkrankung starke Schmerztabletten.
FreieSicht