In der Silvesternacht drang ein bewaffneter Dschihadist, in den Istanbuler Nachtklub “Reina“ ein und tötete mindestens 39 Menschen, weitere 69 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Zur Tatzeit sollen sich zwischen 700 und 800 Menschen in dem Komplex befunden haben.
Der Dschihadist kam gegen 1:15 Uhr mit einem Taxi und erschoss zunächst einen Polizisten sowie eine weitere Person vor dem Eingang des Nachtklubs, um dann den Klub zu betreten und mit einem Schnellfeuergewehr wild um sich zu schießen. Augenzeugen berichteten jedoch, dass es sich um zwei Täter handelte. Bisher konnten die Personalien von 21 der Opfer festgestellt werden, bei 15 handelt es sich um Ausländer. Der/die Täter ist/sind bislang flüchtig. RTÜK, die staatliche Presseaufsicht hat nach dem Attentat eine Nachrichtensperre verhängt.
Das Attentat kam nicht unerwartet
Seit Tagen wurden in der Türkei – u.a. in vielen türkischen, islamischen Medien – massive Drohungen gegen Silvesterfeiern ausgesprochen
Am 30. Dezember 2016 hatten Aktivisten der Volkshäuser (Halkevleri) in Izmir das Verteilen von Flugblättern durch Islamisten verhindert. Diese Flugblätter riefen dazu auf Silvester nicht zu feiern, da es sich hierbei um ein christliches Fest handeln würde und dieses somit in einem islamischen Land nicht begangen werden darf.
Hieraus resultierte ein sehr emotionsgeladener Streit zwischen den Volkshäusern und den Islamisten. Die herbeigerufenen Polizisten unterstützten die Islamisten und erklärten die Verteilung der Flugblätter für legal, da deren Inhalt weder eine Straftat noch eine Drohung an die Bevölkerung darstellen würde. Die Polizei unternahm nichts gegen die mündlichen Bedrohungen der Islamisten gegen die Aktivisten der Volkshäuser, u.A. „nur weil du eine Frau bist, kommst du ungeschoren davon“.
Die Aktivisten der Volkshäuser umzingelten, mit Hilfe von Teilen der Bevölkerung, die Islamisten und verhinderten das Verteilen der Flugblätter.
Auch ein zweiter Versuch der Islamisten die Flugblätter in einem anderen Stadtteil – diesmal im Zentrum von Izmir, direkt vor einer Moschee – zu verteilen, konnte durch die Volkshausaktivisten verhindert werden.
Aktivistin des Volkshauses/Izmir behindert die Flugblattverteilung der Dschihadisten.
Quelle: sendika.org
Die Verteufelung der Silvesterfeier
Der Ausnahmezustand des Erdogan-Regimes erlaubt keine Presseerklärungen der kritischen Medien, Propaganda-Aktionen zur Verteufelung der Silvesterfeiern werden hingegen unterstützt bzw. durch das Regime organisiert. So wurde Silvester durch das Amt für religiöse Angelegenheiten (Diyanet) als illegal erklärt.
Karikaturen, die Messerattacken bzw. das Verprügeln des Weihnachtsmanns zeigen, wurden von islamischen Gruppierungen in diversen regimetreuen Zeitungen/Zeitschriften und dem Internet veröffentlicht. Schlagzeilen dieser Zeitungen waren z.B. “Heute ist der letzte Tag und dies ist die letzte Warnung“, “Feiere Silvester nicht!“, “Ab diesem Jahr soll es beendet sein“.
Islamisten, die Flugblätter mit vorgenannten Bildern und Aufforderungen in den Zentren mehrerer Städte verteilten, wurden seitens der Polizei toleriert bzw. sogar geschützt.
Heute letzte Warnung, feier nich! 30.12.2016
Zeitung Yeni Şafak
Erneut offenbart sich die Doppelmoral des Erdogan-Regimes, das die Islamisten unterstützt und bewaffnet, aber nun vor den Fernsehkameras Betroffenheit heuchelt.
Transparent „Kutlama“ : dt. Feier nicht!
Das Anbringen von Plakaten, zur Mobilmachung der Islamisten gegen die christliche Bevölkerung,
wird nicht verhindert. Derartige Plakate sind in allen größeren Städten zu finden.
Erneut offenbart sich die Doppelmoral des Erdogan-Regimes, das die Islamisten unterstützt und bewaffnet, aber nun vor den Fernsehkameras Betroffenheit heuchelt.
Das Anbringen von Plakaten, zur Mobilmachung der Islamisten gegen die christliche Bevölkerung,
wird nicht verhindert. Derartige Plakate sind in allen größeren Städten zu finden.
Während in der Türkei tausende unschuldige Menschen mit demokratischer Gesinnung in den Gefängnissen sitzen, werden Islamisten unterstützt und somit letztlich dschihadistische Attentate gefördert. Basierend auf der Politik des Erdogan-Regimes ist zu befürchten, dass auch in diesem Jahr weitere Attentate verübt werden.
Freiesicht.org s/hh