Laut einer Untersuchung der Organisation Airwars im Auftrag des Daily Beast lässt Donald Trump durchschnittlich jeden Tag 12 oder mehr Zivilisten im Mittleren Osten töten. Begründet wird dies – wie bereits zu Zeiten des Ex-Präsidenten Obama – mit dem Kampf gegen den Terror.
Während nach Angaben von Airwars in der Amtszeit von Obama 2.300 Zivilisten (ca. 80 jeden Monat) durch Drohnen oder klassische Luftangriffe in Syrien und dem Irak zu Tode kamen, hat allein Trump per 13. Juli bereits ca. 2.200 zivile Opfer zu verantworten. Das bedeutet, dass jeden Monat 360 Menschen bzw. 12 Menschen am Tag durch die USA unter Trump ermordet werden.
Der Daily Beast schreibt unter anderem zu den Ergebnissen der Airwars-Studie:
Doch im März 2017 – der Monat, nachdem Mattis den neuen Plan übergab – begann Airwars einen starken Anstieg der gemeldeten Opfer in der Zivilbevölkerung bei US-geführten Angriffen gegen ISIS festzustellen. Zum Teil war dies auf die Schlacht um Mosul zurückzuführen. Aber in Syrien – wo fast alle Angriffe durch die USA durchgeführt werden – erhöhte sich die Anzahl wahrscheinlicher ziviler Todesopfer, die von Airwars-Forschern geprüft werden, um das Fünffache, noch bevor der Angriff auf Raqqa begann.
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(Yet beginning in March 2017—the month after Mattis handed over the new plan—Airwars began tracking a sharp rise in reported civilian fatalities from U.S.-led strikes against ISIS. In part this was due to the savagery of the battle for Mosul. But in Syria—where almost all strikes are American—likely civilian fatalities monitored by Airwars researchers increased five-fold even before the assault on Raqqa began)
Im April gestand das US Central Command (Centcom) weitere 484 zivile Todesopfer ein, die bei der Operation Inherent Resolve ums Leben kamen. Operation Inherent Resolve diente laut Washington dazu, den Daesh weiter zurückzudrängen.
Dass den USA zivile Opfer egal sind, erkennt man an der zynischen Aussage des Kriegsministers unter Donald Trump, General James N. Mattis, der bei einer Konferenz der Anti-ISIS-Koalition die bisherige Linie Washingtons verteidigte und sagte, dass „es keine Änderungen bei unseren fortgesetzten außerordentlichen Bemühungen geben wird, unschuldige zivile Opfer zu vermeiden (no changes to our continued extraordinary efforts to avoid innocent civilian casualties)“.
Auch wenn die offiziellen Zahlen der USA/westlichen Koalition von den Angaben von Airwars abweichen, so zeigen die offiziellen Zahlen immer noch einen starken Anstieg der zivilen Opfer an: allein 603 Opfer, die seit Beginn der Operationen 2014 ums Leben gekommen sind.
Trumps Aussage im Wahlkampf, dass er „die Scheiße aus ISIS bombardieren (bomb the shit out of Isis)“ will, führt zu zahlreichen unschuldigen Opfern im Mittleren Osten. Wie sein Vorgänger Obama sind diese Menschen als „Kollateralschäden“ in den Augen Washingtons wohl zu „verkraften“. Dabei sind in den hier aufgeführten Zahlen die Opfer des von den USA unterstützten, illegalen Krieges Saudi-Arabiens gegen den Jemen noch nicht einmal berücksichtigt.
Aufgrund einer im Juni veranlassten Änderung der Vorgaben bei den Drohnenangriffen, die bis dahin bestimmte Restriktionen bei deren Einsatz vorschrieben, ist in Zukunft mit noch mehr zivilen Todesopfern zu rechnen. Diese Änderung umfasste nämlich den Passus der „annähernden Gewissheit (near certainty)“ zu streichen, der bis zum Juni helfen sollte die Zahl zivile Opfer möglichst gering zu halten.
Übersetzt von konjunktion.info
Quellen:
REPORT: Trump’s Bombing Campaign In Middle East Has Already Killed At Least 2,200 Civilians
Trump’s Air War Has Already Killed More Than 2,000 Civilians
US admits Mosul airstrikes killed over 100 civilians during battle with Isis
Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve Monthly Civilian Casualty Report
Donald Trump’s campaign against Isis results in nearly as many civilian deaths as during Obama’s entire administration
Trump Admin Set To Expand Number Of Civilians Killed By Drone Strikes