Dass westliche Militärs, Geheimdienste, Politik und Medien zielgerichtet Terroristen unterstützen, um sie als Manövriermasse zur Durchsetzung eigener Interessen gegenüber souveränen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zu missbrauchen, ist inzwischen ein alter Hut. Nur weil die flächendeckende Propaganda von Politik und Massenmedien dezent den Mantel des Schweigens darüber hüllt, bedeutet es nicht, dass diese von Deutschland mitgetragene Unterstützung des Terrors nicht belegbar wäre. Der aufmerksame Blick nach Syrien ist dafür eine große Hilfe.
Der australische Politologe Tim Anderson hat die jüngere syrische Geschichte kategorisiert in eine A-Geschichte und eine B-Geschichte. (1) Die A-Geschichte verschwindet dabei hinter der B-Geschichte (von mir im Folgenden wiederholt auch Narrativ genannt) und in die gehört unter anderem auch diese Meldung für das konsumierende Medienpublikum. Danach ließ Reuters aus dem US-Verteidigungsministerium verlauten:
„The U.S. military will fight Islamic State in Syria ‚as long as they want to fight‘, Defense Secretary Jim Mattis said on Monday, describing a longer-term role for U.S. troops long after the insurgents lose all of the territory they control. […] Mattis said the U.S. military’s longer-term objective would be to prevent the return of an ‚ISIS 2.0.’“ (2)
Nach den Worten des US-Verteidigungsministers James Mattis hält er den Einsatz von US-Truppen auf syrischem Territorium auch nach der Zerschlagung des Islamischen Staates über einen längeren Zeitraum für unvermeidlich. Nur so könnte die Wiederkehr eines sogenannten „ISIS 2.0“ verhindert werden. Und er fügte hinzu:
„We’re not just going to walk away right now before the Geneva process has traction.“ (3)
„Wir werden solange nicht von diesem Weg abgehen, bis der Prozess in Genf Fuß gefasst hat.“ (Übesetzung des Autors)
Die besonnene Ordnungsmacht, stetig umgetrieben von einer friedlichen Lösung, für die sie die syrischen Konfliktparteien mit dem Auftrag der Völkergemeinschaft unter Schirmherrschaft der neutralen Vereinten Nationen an den Verhandlungstisch in Genf lotste. (4,a1) Das ist die sattsam bekannte Pflege eines Narrativs vom opferreichen, ethisch reinen Kampf westlicher Demokratien gegen den durch das Machtvakuum zerfallender Diktaturen an allen Ecken und Enden der Welt geisterhaft erstandenen internationalen Terrorismus.
So weit also die Geschichte von Gut und Böse, welche den Konsumenten beruhigt in den Sessel zurücksinken lässt; im Wissen, dass unsere Staatenlenker rastlos tätig sind, Frieden, Freiheit und Demokratie global zu verwirklichen.
Fassen wir aber das Narrativ, die B-Geschichte noch einmal zusammen:
Die westliche Wertegemeinschaft wurde durch den internationalen Terrorismus herausgefordert und ist nun gezwungen, sich gegen ihn zu verteidigen, weil die eigene Existenz bedroht ist. Entstanden ist der Terrorismus aus zerfallenden Staaten, aus Diktaturen, aus Machtvakuum und dem damit einhergehenden Chaos. Die militärischen Maßnahmen des Westens werden von diplomatischen Schritten begleitet, welche die betroffenen Gesellschaften einer Friedenslösung zuführen sollen.
Das also ist das Bild, was uns durch Politik und Medien tagtäglich verabreicht wird. Mit staatsmännischem Pathos tragen uns Politiker die verantwortungsvolle Tätigkeit solch klangvoller Institutionen wie der „Genfer Gespräche“ (5), des „Hohen Verhandlungskomitees (HNC)“ (6), der „Freunde Syriens“ (7), der „Koalition gegen den IS“, welchem auch die NATO beitrat (8) oder auch der „Mission Inherent Resolve“ vor. Sie alle werden als „Die Guten“ verkauft. Betrachten wir doch einige Ereignisse der jüngeren Vergangenheit, welche nur durch die Mitwirkung von Inherent Resolve – dem militärischen Werkzeug der „Guten“ – ermöglicht wurde.
Wenn es um die B-Geschichte von Syrien geht, dann ist die deutsche Wikipedia eine zuverlässige Informationsquelle:
„Die Operation Inherent Resolve ist die militärische Intervention der USA gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien. Der Name bedeutet in etwa „Operation Natürliche Entschlossenheit“ und soll laut einer Mitteilung des US-Zentralkommandos in Tampa, Florida, die „unerschütterliche Entschlossenheit und tiefe Hingabe im Kampf gegen den IS“ widerspiegeln.“ (9, b1).
Wir werden allerdings zu der ernüchternden Erkenntnis gelangen, dass Inherent Resolve (unter anderem) den Aufstieg und die bis heute bestehende Existenz des Islamischen Staates überhaupt erst möglich machte. Wie wir auch erkennen müssen, dass das, was in Syrien seitens dieser Intervention im Einzelnen geschah, absolut nichts mit „Missverständnissen“ oder „Versehen“ zu tun hatte. Nichts ist da undurchsichtig, das Chaos wurde und wird immer wieder gezielt neu erzeugt und erhalten. Das wahre Bild ist daher die Umkehrung des Narrativs und zeigt uns die dunkle, sehr dunkle Seite unseres Wertesystems, die wir zu gerne nicht wahr haben möchten. Denn das die Dinge in Syrien so geschahen und immer noch geschehen, liegt nun mal auch in unser aller Verantwortung. (a2)
Inszenierung: Vertreibung des IS aus Raqqa
Im Mai des Jahres 2017 machte oben zitierter James Mattis mit einer weiteren drastischen Aussage auf sich aufmerksam. Der britische Guardian berichtete dazu:
„the US had ‚accelerated‘ its tactics against the Islamic State, moving from a policy of “attrition” to one of ‚annihilation‘.“ (10)
„die Vereinigten Staaten hätten ihre Taktik gegen den IS, verschoben von einer Politik des ‚Aufreibens‘ hin zu einer der ‚Vernichtung‘.“ (sinng. Übesetzung des Autors)
Damit durfte der Beobachter glauben, ein vollständiger Vernichtungskrieg gegen die Glaubenskrieger stehe vor der Tür. Zumal Mattis bekräftigte:
„Our intention is that the foreign fighters do not survive the fight to return home to north Africa, to Europe, to America, to Asia, to Africa. We are not going to allow them to do so.“ (11)
„Unsere Absicht ist, dass die ausländischen Kämpfer nicht überleben, um in ihre Heimat nach Nordafrika, nach Europa, nach Amerika, nach Asien, nach Afrika rückkehren zu können. Wir werden ihnen nicht gestatten, das zu tun.“ (sinng. Übesetzung des Autors)
Diese Aussagen waren für SIE, für die Galerie gedacht. Sie dienten der Stützung des weiter oben kurz beschriebenen Narrativs; wurden also ganz bewusst abgegeben. Wir müssen unterscheiden lernen zwischen dem, was schlüssig und glaubhaft ist – und dem was uns glaubhaft erscheinen SOLL.
Die Aussagen wurden außerdem für die Kämpfer aus Europa gemacht, denen damit Mut zum Weiterkämpfen eingeimpft wurde. Denn schließlich lautete die Botschaft dahinter auch: Wir haben Euch zwar mit aller Macht unterstützt, nach Syrien zu gehen, um dort ein Chaos anzurichten. Wir hatten allerdings „vergessen“ zu sagen, dass es für euch kein Zurück gibt. Uns genügen ein paar wenige von Euch, um unsere Bevölkerung auch weiter in Angst zu lähmen.
Im Oktober 2017 vermeldeten die Massenmedien passend dazu den Sieg der sogenannten Antiterror-Koalition über den Islamischen Staat in dessen bisheriger Hochburg Raqqa. Und so wie es sich für einen Sieger gehört, hatte er auch Gefangene gemacht:
„Im Zuge der Befreiung der syrischen Stadt Raqqa von Dschihadisten haben sich nach US-Angaben hunderte IS-Kämpfer den gegnerischen Streitkräften ergeben. Rund 400 Kämpfer der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) hätten sich in den vergangenen Wochen der kurdisch-arabischen Allianz Syrische Demokratische Kräfte (SDF) ergeben, sagte der Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition, Ryan Dillon.“ (12).
„Ergeben“ hatten sie sich schon, zu einer „Gefangennahme“ aber kam es, wie gern man es auch glauben mochte, nicht. Der Außenminister der USA, der zwei Tage später verlautete, dass es „der entscheidende Sieg im Kampf gegen den IS“ sei (13), sendete damit ausschließlich die Botschaft, welche der Bürger benötigte, der Tag für Tag von der Bedrohung der westlichen Wertegemeinschaft durch islamistische Terroristen von Politik und Medien in Atem gehalten wird. Bürgern, die im Grunde keinerlei Ahnung davon haben, was in den letzten Jahren in Syrien und dem Irak geschah, kann so etwas aufgetischt werden. Rex Tillerson wörtlich:
„Our work is far from over but the liberation of Raqqa is a critical milestone in the global fight against ISIS, and underscores the success of the ongoing international and Syrian effort to defeat these terrorists.“ (14).
„Unsere Arbeit ist lange nicht getan, doch die Befreiung von Raqqa ist der entscheidende Meilenstein im globalen Kampf gegen den IS und unterstreicht den Erfolg der fortwährenden internationalen und syrischen Bemühungen, diese Terroristen zurück zu drängen.“ (Übesetzung des Autors)
Der kaum reflektierende Medienkonsument nimmt die emotionale Botschaft demütig auf, dass der Krieg gegen den Terror, wo immer er auch geführt werden muss, alternativlos und nicht zu Ende ist – auch nicht in Syrien. Was fragt Emotionalität – geboren aus Bedrohung – da nach völkerrechtlicher Legitimität? Die gibt es nämlich in Syrien für die USA nicht. Mehr noch hat es sie auch zuvor nie gegeben. Inherent Resolve operiert illegal in Syrien!
Wie dem auch sei. Die US-geführte westliche „Antiterror-Allianz“ hatte Raqqa immerhin kurz und klein gebombt (b2) und den IS dort vernichtet. Hatte Sie?
„Was bisher kaum bekannt war: Wenige Tage zuvor hatte ein Konvoi aus rund 150 Bussen und Lkw Raqqa verlassen. Der Deal war von örtlichen Offiziellen, der kurdisch-arabischen Allianz SDF und der US-geführten Anti-IS-Koalition ausverhandelt worden. Um Zivilisten zu schützen und weitere Kämpfe zu vermeiden, wie es hieß.“ (15)
Sicherheitshalber habe ich mal bei der ARD-Tagesschau unter dem Stichwort Syrien nachgeschaut, ob zu diesem Vorfall bei unseren öffentlich-rechtlichen Medien mehr zu erfahren ist – Fehlanzeige (16), denn es ist Teil der A-Geschichte. Warum auch soll die deutsche Bevölkerung beunruhigt werden, dass unter Aufsicht von Inherent Resolve Terroristen freies Geleit gegeben wird? Denn genau das geschah.
Ein Team der britischen BBC recherchierte zu diesem Vorfall. Und tatsächlich bestätigten sich die Berichte, die bereits zuvor bei France24 erschienen (17,18). Es sollte uns interessieren, WER WIE VIELE, WIE und WOHIN reisen durfte. Die Leute von der BBC haben hierzu dutzende Zeugen befragt; LKW-Fahrer, Begleiter, Ortsansässige, aktive und ehemalige IS-Kämpfer – und ein schlüssiges Bild bekommen. Beginnen wir beim WER:
„Most were foreign but there were Syrians as well.“ (19)
„Die meisten waren Ausländer doch einige waren auch Syrer.“ (Übesetzung des Autors)
Das ist schon mal gar nicht gut für das Narrativ vom Aufstand des syrischen Volkes gegen den blutrünstigen Fassbomben werfenden Diktator; also muss das in Deutschland auch keiner erfahren. Präzisieren wir das WER:
„In this business, clients don’t take kindly to inquiries. But Imad says he’s had “French, Europeans, Chechens, Uzbek.[seen …] Some were talking in French, others in English, others in some foreign language.“ (20)
„In diesem Geschäft, sind Kunden nicht besonders entgegenkommend für Auskünfte. Doch Imad [ein Zeuge] sagte, er hatte: ‚Franzosen, Europäer, Tschetschenen, Usbeken. [erkannt …] Einige sprachen französisch, andere englisch, weitere in verschiedenen ausländischen Sprachen‘.“ (Übesetzung des Autors)
Moment mal; da sind also haufenweise Verblendete aus Europa im Nahen Osten unterwegs, um im Namen (der ihnen indoktrinierten) Ideologie Menschen zu terrorisieren. Da wäre doch eine arabische Inherent Resolve – Mission in Europa, die dieses Terroristennest als Anhängsel der asiatischen Landmasse ausräuchert, nur folgerichtig, oder? Übernähmen die Araber die Ideologie der westlichen Wertegemeinschaft, wäre das sehr realistisch! Hat sich der Durchschnittsbürger schon einmal Gedanken gemacht, wie tausende und abertausende Europäer illegal nach Syrien gelangen konnten, um dort zur Waffe zu greifen? (21) In Syrien und dem Irak tummelt sich eine internationale Gemeinschaft besonderer Art:
„There was a huge number of foreigners. France, Turkey, Azerbaijan, Pakistan, Yemen, Saudi, China, Tunisia, Egypt…“ (22,23)
„Da war eine riesige Anzahl von Ausländern: Franzosen, Türken, Aserbaidshaner, Pakistani, Jemeniten, Saudis, Chinesen, Tunesier, Ägypter…“ (sinng. Übesetzung des Autors)
Diese Aussagen wurden von verschiedenen Zeugen getätigt. Es stellt sich die Frage: Wer führt diesen Krieg – außerhalb des Narrativs (der B-Geschichte) – tatsächlich und in wessen Auftrag? Die primären Drahtzieher des Terrors sitzen nun mal nicht im Nahen Osten. Doch mit dieser Besetzung des kämpfenden Personals will man uns einen „syrischen Volksaufstand“ verklickern. Kommen wir zum WIE VIELE:
„We took out around 4,000 people including women and children – our vehicle and their vehicles combined. When we entered Raqqa, we thought there were 200 people to collect. In my vehicle alone, I took 112 people. Another driver says the convoy was six to seven kilometres long. It included almost 50 trucks, 13 buses and more than 100 of the Islamic State group’s own vehicles.“ (24).
„Wir brachten rund 4000 Leute [aus Raqqa] heraus, einschließlich Frauen und Kindern – unsere Fahrzeuge und ihre wurden zusammen genommen. Als wir nach Raqqa kamen, dachten wir, es wären 200 Menschen einzusammeln. In meinem Fahrzeug nahm ich 112 Leute auf. Ein anderer Fahrer sagte, dass der Konvoi sechs bis sieben Kilometer lang war. Er bestand aus 50 Trucks, 13 Bussen und mehr als 100 Fahrzeugen des Islamischen Staates.“ (Übesetzung des Autors)
Letztlich waren es mindestens 250 Kämpfer des IS (unter anderem auch Frauen!), welche mit dem Tross Raqqa verließen (25). Nächste Frage: WIE durften die bewaffneten Kämpfer des Islamischen Staates aus Raqqa abreisen?
„Footage secretly filmed and passed to us shows lorries towing trailers crammed with armed men. Despite an agreement to take only personal weapons, IS fighters took everything they could carry. Ten trucks were loaded with weapons and ammunition. […] As soon as we entered, we saw IS fighters with their weapons and suicide belts on. They booby-trapped our trucks. If something were to go wrong in the deal, they would bomb the entire convoy. Even their children and women had suicide belts on.“ (26)
„Heimliche Filmaufnahmen zeigen Trucks deren Hänger (oder Auflieger) vollgestopft mit bewaffneten Männern sind. Entgegen einer Vereinbarung nur persönliche (Handfeuer)waffen mitzunehmen, nahmen die IS-Kämpfer alles mit, was sie tragen konnten. Zehn Trucks wurden mit Waffen und Munition beladen. […] Bald nach unserer Ankunft sahen wir Kämpfer mit ihren Waffen und Sprengstoffgürteln. Sie versahen unsere Trucks mit Sprengsätzen. Gänge etwas schief bei dem Deal, würden sie den ganzen Konvoi in die Luft sprengen. Selbst Kinder und Frauen hatten Sprengstoffgürtel um.“ (sinng. Übesetzung des Autors)
Die LKW waren teilweise so schwer mit Waffen beladen, dass ihnen die Achsen brachen. Glauben Sie, liebe Leser, dass wir hier Kenntnis von einer einmaligen Aktion erhalten?
Kommen wir noch zur Klärung, WOHIN diese Leute reisten. Vereinfacht gesagt, zerstreuten sie sich in alle Winde. Einige ließen sich in Richtung der türkisch-syrischen Grenze schmuggeln, um diese illegal zu überqueren. Der freie Durchgang für islamistische Kämpfer aus und nach Syrien scheint nach den Aussagen syrischer Schmuggler nicht mehr gegeben (27). Ein Teil der Kämpfer nahm jedoch einen speziellen Weg, der übrigens kontinuierlich durch Kampfflugzeuge und Drohnen von Inherent Resolve kontrolliert wurde. Mit dem Ausbringen von Flairs (Aluminium-Streifen) wurde eine eventuelle Ortung des Konvois durch echte Feinde erschwert.
Und nun muss man auch den zeitlichen Zusammenhang mit einer Operation beachten, welche weit entfernt von Raqqa stattfand. Wo sich der Gegner namens IS für die US-gestützten Milizen der SDF scheinbar in Luft auflöste, während die Syrische Arabische Armee (SAA) in einem harten Kampf gegen einen sich immer wieder reorganisierenden IS Kilometer für Kilometer erringen musste (b3)
Dort, im Südosten Syriens bei Abu Kamal (unterer Bildrand) tauchten plötzlich die IS-Kämpfer aus Raqqa auf. Wir erlebten nichts weiter als eine Truppenverlegung von gegen die syrische Regierung kämpfenden Militärs, gesteuert durch Inherent Resolve. Die Marke IS spielt nur eine Rolle für das Theaterpublikum, denn Terroristen sind es mehr oder weniger alle, die sich da in Syrien von ausländischen „Freunden“ mit Waffen aufrüsten und bezahlen lassen.
Und darum geht es hier; um die Fortsetzung des Krieges gegen Syrien – und das mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Weitergetrieben wird der Krieg nämlich vorrangig von der sich fälschlich so nennenden Antiterror-Koalition. Denn Inherent Resolve selbst ist es, die den Terror in Syrien aufrecht erhält. Vielleicht klingt Ihnen das Folgende zu hart, doch die Wahrheit ist oft unbequem. Der IS gehört zu den Fußtruppen von Inherent Resolve, genauso wie die Milizen der SDF und der YPG.
Weil die Fortsetzung des Krieges so wichtig für die Drahtzieher ist, wird auch immer noch ordentlich Geld locker gemacht. Der Deal des Herausschaffens aus Raqqa war für die Spediteure ja auch durchaus lukrativ. 600 US-Dollar pro Person und 1.500 US-Dollar pro Familie war das Mindeste, was ein Schmuggler für seine Transportdienste abgreifen konnte. Es sei angemerkt, dass nicht alle Transporteure bereit waren, im Falle Raqqa das Geschäft zu tätigen (28). Opportunismus bleibt immer die freie Entscheidung eines jeden Menschen. Der Pfad zurück in die Gefilde der westlichen Wertegemeinschaft ist um ein Mehrfaches teurer und auch von der Türkei (nicht) mehr gern gesehen (29):
„The other path is to Idlib, to the west of Raqqa. Countless IS fighters and their families have found a haven there. Foreigners, too, also make it out – including Britens, other Europeans and Central Asians. The costs range from $4,000 (£3,000) per fighter to $20,000 for a large family.“ (30)
Für das Narrativ (die B-Geschichte) war es auch nicht hilfreich, Filmaufnahmen zum Abgang der IS-Gruppe zu machen, obwohl die SDF mit Hilfe ihrer Gönner diesbezüglich gut ausgestattet ist. Also unterblieb das. (31) Es hätte die offizielle Stellungnahme der SDF sofort Lügen gestraft, die da nämlich besagte:
„that only a few dozen fighters had been able to leave, all of them locals“ (32).
„dass nur ein paar Dutzend Kämpfer die Möglichkeit zum Verlassen bekamen, allesamt einheimische Kämpfer“ (Übesetzung des Autors)
So konnte auch Oberst Ryan Dillon reinen Herzens zum Besten geben, dass es nur vier ausländische Kämpfer waren, die durch die SDF auch festgesetzt wurden. Dillon ist der offizielle Sprecher der „kombinierten Task-Force Operation Inherent Resolve“ (33). Die Bürger Deutschlands machen sich keine Vorstellungen, wie tief unser Land im Sumpf des Krieges gegen Syrien steckt. In einer Pressekonferenz hat Dillon die Angaben der BBC-Reporter später grundsätzlich bestätigt, einschließlich der Tatsache, dass mehrere hochrangige IS-Mitglieder in alle Winde zerstreut sind. (34,a3)
Dass die Hilfe der westlichen Koalition für „ihre“ Terroristen trotzdem zynischer kaum sein kann, bewies sie, als sie den IS in Raqqa, nachdem ein Einsatz der Islamisten anderswo für wichtiger erachtet wurde, vor dem 10.Oktober 2017 durch mehrstündige Bombardements mit hunderten (einschließlich einer ungenannten Zahl zivilen) Opfern an den Verhandlungstisch „bat“ (35). Monatelang hatte Inherent Resolve zuvor eine Komödie in und um Raqqa aufgeführt, die dem IS Kampffähigkeit, Mobilität und Waffennachschub sicherte und ganz und gar nicht nebenbei die Infrastruktur Raqqa’s völlig zerstörte. Erst im Frühherbst 2017 wurde es ernst für ihn – warum wohl?
Die USA hatten ihre Luftoperationen gegen den Islamischen Staat (wo auch immer sie stattgefunden haben mögen) in den letzten Monaten kontinuierlich zurückgefahren. Das war natürlich den russischen Militärs nicht verborgen geblieben. Doch wie weit Inherent Resolve inzwischen bereit ist, die Hosen herunterzulassen, sieht man daran, dass Kampf-Jets der Koalition den Abzug von Kämpfern des IS aus Abu-Kamal schützten! Russische Drohnen nahmen das auf. Ja, die US-Jets hinderten sogar, ungeachtet vorheriger gemeinsamer Abstimmung russische Kampfflugzeuge daran, Operationen gegen die islamistischen Kämpfer durchzuführen. (36,37,b4 (korrigierte Aufnahme des IS-Rückzuges aus Abu-Kamal vom russischen Verteidigungsministerium))
Weil das Bodenpersonal mit den Marken Neue Freie Syrische Armee (NFSA), SDF, YPG, Islamischer Staat und al-Qaida für ein und denselben Auftraggeber, nämlich Inherent Resolve unterwegs ist, gibt es am Boden nur dann Probleme, wenn die Kollegen dort aufgrund ihres Sektierertums durchdrehen und versuchen, ein eigenes Süppchen zu kochen. Da dies nun aber auch wieder gut für die Destabilisierung Syriens und des Irak ist, hat der Pate damit kein zu großes Problem. Zur Not entzieht er der entsprechenden Gruppe sein Wohlwollen, seine Unterstützung, Geld und Waffen. Doch insgesamt arbeitet das Bodenpersonal zufriedenstellend für die Koalition, was die russische Aufklärung auch regelmäßig dokumentiert. (38,39,a4,b5)
Die Aufnahmen im speziellen Fall ergaben, dass sich Einheiten der Anti-IS-Koalition östlich des Euphrat im Gebiet von Deir-ez-Zor auf IS-Gebiet aufhielten. Die Objekte wurden nicht gesichert und zuvor konnten keinerlei Kämpfe mit dem IS registriert werden. (40) So etwas nennt man Flaggentausch oder auch geordnete Übergabe. Das gehört zur A-Geschichte.
Die operative Gefechtsführung von Inherent Resolve
Die „Mission“ Inherent Resolve zeigt uns hervorragend, wie man einen Angriffskrieg verdeckt führt. Dies unter Zuhilfenahme aller möglichen Proxies, gezielter Verbreitung und Verhinderung von Informationen und mit Politik und Medien im Rücken, die das Ganze in eine heuchlerische Pseudofriedenssprache einpacken. Inherent Resolve benutzt dabei genau die Werkzeuge, mit denen man die missbrauchten Akteure auf dem geopolitischen Schachbrett den Anforderungen entsprechend bewegt. Dieses Spiel ist – wie gesagt – zutiefst zynisch, ja psychopathisch. Auch die Verführten, welche sich von einer Ideologie einfangen ließen, um zu Kampfmaschinen zu mutieren, sind nur Figuren dieses Schachspiels.
Dem Spielführer ist das menschliche Leid der Akteure auf dem Spielfeld wichtigeren Aspekten untergeordnet. Mittels gezielt eingesetzter emotionaler Trigger manipuliert er Menschen für seine Zwecke. Ihm geht es um größere Ziele, da sind solche Opfer hinnehmbar. Ja, sie sind es wert. Im Syrien-Spiel sah die Sache so aus, dass Raqqa über mehrere Monate hinweg eine exponierte Lage hatte, um die Fortschritte der syrischen Armee in Zentralsyrien zu gefährden. Durch die Präsenz des IS in Raqqa wurden über lange Zeit starke Kräfte der SAA gebunden und ihr Vormarsch in Richtung Deir-ez-Zor aufgehalten. Erinnern wir uns und schauen auf eine Karte Zentralsyriens vom Juni 2017, die von der russischen Militär-Plattform southfront.org erstellt wurde (b6):
Schon damals wurden Vereinbarungen getroffen, durch die der IS mit vollständiger Bewaffnung abziehen konnte; wohin? (41) Immer wieder wurden weitreichende Amnestien angeboten, welche es IS-Kämpfern erlaubten, umzuflaggen und so in einer neuen Rolle auf dem Schachbrett wirksam zu werden (42). Gegen die syrische Armee dagegen zeigte der IS ein ganz anderes Gesicht und fügte ihr, obwohl jene rein waffentechnisch überlegen und über Luftunterstützung verfügend, hohe Verluste zu. Mittels Inherent Resolve wurden schlicht die eigenen Spielfiguren verschoben, um dem Gegner maximalen Schaden zuzufügen.
Die seit drei Jahren selbst ernannte Hauptstadt des IS, Raqqa, war über Monate von drei Seiten durch die US-unterstützten kurdischen Einheiten eingeschlossen. Nur nach Süden gab es noch eine Verbindung zu den weiteren Gebieten des Daesh. Parallel zur Nationalstraße 4 (N4) verläuft dort übrigens im breiten Strom der Euphrat. Sehen Sie den schmalen braunen Streifen nördlich der N4? „Rein zufällig“ wurde dem Islamischen Staat das gesamte Euphrat-Tal südöstlich von Raqqa überlassen. (b7)
Auf diesen sicheren Korridor für Daesh nach Zentralsyrien sprach der russische Außenminister Lawrow die Kollegen der sogenannten Anti-IS-Allianz explizit an (43,44). „Rein zufällig“ ermöglichte das allerdings dem IS damit auch eine hohe Operationsfähigkeit gegenüber der SAA und ihren Verbündeten. Die Gewährung dieser Handlungsfähigkeit lag auch dabei nicht wirklich in den Händen der kurdischen Milizen (SDF, YPG), denn sie sind keine Spieler sondern auch nur Figuren. Deshalb bewegen sich inzwischen hunderte US-amerikanische Militärs als Berater (auch) auf nordsyrischem Boden – ohne jedes Völkerrechtsmandat, um zu steuern.
Diese systematische Aufstockung fremder Truppen auf dem Gebiet eines souveränen Staates wurde von den Medien völlig kritiklos hingenommen. Die meisten Menschen, denen durch Propaganda regelrecht das Hirn zermanscht wurde, haben es nicht einmal bewusst wahrgenommen. (45)
Der fortwährende Flaggentausch von IS nach SDF, gesteuert durch Inherent Resolve, ist nicht das Ergebnis massiver Kampfhandlungen, sondern Teil einer Strategie, weite Gebiete Nord- und Ostsyriens dem Zugriff der völkerrechtlich anerkannten syrischen Regierung zu entziehen (46).
Kurz vor der kompletten Einschließung Raqqas durch die kurdischen Truppen des SDF, wurde diese also abgebrochen. Daraufhin konnten, aus dieser Stadt heraus, mehrfach militärische Verbände des IS mit ihrer kompletten Kampfausrüstung und quasi unter dem Schutz von Inherent Resolve Operationen durchführen, um die geschwächten Fronten gegen die Syrische Arabische Armee wieder zu verstärken. Zwei Richtungen nahmen die Terroreinheiten, eben die Richtung Zentralsyrien und Deir-ez-Zor.
Zweimal konnte das die russische Aufklärung entdecken; am 25.Mai sowie in der Nacht zum 1.Juni 2017. In beiden Fällen wurden die eindrucksvollen Konvois, bestehend aus dutzenden Pickups mit schweren Maschinengewehren und Granatwerfern, welche in der Nacht Raqqa verließen, von der russischen Luftwaffe zerstört. Das Ziel war das Gebiet von Palmyra gewesen; dort wo die SAA und ihre Verbündeten in schweren Kämpfen dem IS Gebiete abrangen (47). Schon in den Monaten zuvor wurden starke militärische Verbände des IS aus dem damals noch belagerten Mossul regelrecht nach Ostsyrien kanalisiert, indem man ihnen genau in dieser Richtung freie Durchfahrt gewährte (48). Die Luftaufklärung von Inherent Resolve funktioniert, auch dank der Hilfe deutscher Bundeswehr-Tornados, ganz ausgezeichnet. Da können wir uns sicher sein.
Aber wichtig für das Verständnis um die Vorgänge um Raqqa ist: Als die SAA und ihre Verbündeten den IS auf breiter Front nach Osten zurückdrängten und nach Deir-ez-Zor vorstießen, sank die strategische Bedeutung Raqqas rapide, was eine Umverlegung der operativen Kräfte von Inherent Resolve – und zwar der am Boden – dringend erforderlich machte. Die Kämpfer des Islamischen Staates haben in ihrer ideologischen Verblendung bis heute nicht verstanden, dass sie auch nur benutzt werden.
Nichts anderes verbirgt sich auch hinter den Vorgängen um al-Tanf im Süden Syriens (b8); Flaggentausch, Ausrüstung und Umgruppierung operativer Kräfte von Inherent Resolve auf dem Boden eines UN-Mitgliedsstaates, um dessen Schwächung und Zerschlagung voranzutreiben. Um dabei die B-Geschichte durchzudrücken, wird gelogen, was das Zeug hält (49).
Das russische Verteidigungsministerium stellte in Bezug auf die Präsenz von NATO-Truppen mit dem Scheinmandat von Inherent Resolve und „moderaten Oppositionellen“ im Raum al-Tanf (grüne Fläche im mittleren unteren Teil der Karte) fest:
„Aus al-Tanf ist ein 100 Kilometer langes ‚schwarzes Loch‘ an der syrisch-jordanischen Staatsgrenze geworden. Und anstelle von der Freien Syrischen Armee, spuckt dieses Loch mobile IS-Gruppen aus, die von dort terroristische Operationen gegen syrische Truppen und Zivilisten unternehmen.“ (50)
Wussten Sie, dass britische Spezialkräfte bereits vor Jahren in den schwarzen Uniformen des IS und dessen Fahnen schwenkend, auf syrischem Territorium operierten, um Angriffe auf die syrische Armee durchzuführen? Ich denke mal, eher nicht, denn es passt rein gar nicht in das bekannte Narrativ – in die B-Geschichte. Wie die Kämpfer von Daesh operierten diese Militärs mit Pickups und führten Drohnen zur Geländeaufklärung mit. Da hatten also die bewaffneten Kräfte der westlichen Interventionisten schon mal die tatsächlich passende Uniform an… (51,52)
Während von der Allianz gegen den IS Krokodilstränen um die armen, unter Assad leidenden Zivilisten vergossen werden, hat also Inherent Resolve kein Problem damit, Terroristen Unterschlupf zu bieten und dabei Zivilisten, Flüchtlinge als Schutzschilde zu missbrauchen:
„Wie der Sprecher der russischen Militärbehörde, Igor Konaschenkow, am Mittwoch berichtete, hatten am 2. und 3. Oktober etwa 600 Kämpfer, die sich in einem Flüchtlingslager in der von den USA kontrollierten Deeskalationszone At-Tanf befunden hatten, das Lager verlassen und sich mit vielen Fahrzeugen nach Westen begeben. Sie seien etwa 300 Kilometer in die Provinz Dar’a gefahren. „Merkwürdigerweise“ seien aber zur selben Zeit zwei Konvois mit Medikamenten und Lebensmitteln nach Dar’a gefahren. „Diese ganzen humanitären Hilfsgüter sind in die Hände der aus At-Tanf kommenden Kämpfer geraten“.“ (53)
Kampf gegen den Terrorismus aus al-Tanf? (b9) Anders herum wird ein Schuh draus; Unterstützung des Terrorismus aus al-Tanf – im Namen von Inherent Resolve. Der Deutsche Bundestag hat das entsprechende Mandat im November 2017 erneut verlängert. Zu feige, tatsächlich Verantwortung zu übernehmen, verschanzten er und die Regierung sich hinter dem sinnentleerten Begriff. Die deutsche Regierung ist ein Kriegskabinett (54) und lässt so auch das zu:
„Denselben Raum [al-Tanf] hätten 300 weitere Kämpfer verlassen, um die Autobahn Damaskus-Deir-ez-Zor zu blockieren, denn auf diesem Weg werden die syrischen Regierungstruppen versorgt, ergänzte der Sprecher [des russischen Verteidigungsministeriums.]“ (55).
Was al-Tanf so brisant macht, ist der Missbrauch des Flüchtlingslagers al-Rukban für geopolitische Zwecke der sogenannten Anti-IS-Koalition. Dort warten bis zu 75.000 Menschen auf eine Rückkehr in ihre Heimatorte. (56) Aber praktisch werden sie in Geiselhaft genommen:
„Das US-Militär schütze seinen Stützpunkt [al-Tanf] im Südosten Syriens mit „menschlichen Schutzschilden“, die aus einem Flüchtlingslager [al-Rukban] rekrutiert worden seien.“ (57, b10).
Während das Pentagon vorgibt, in al-Tanf (statt in al-Rukban) Rekrutierungen und Ausbildungen für Kämpfer der neuen FSA vorzunehmen, ist der Terror des IS in der Gegend und aus dieser hinaus in Richtung der von der syrischen Regierung kontrollierten Territorien praktisch Alltag. Und das, obwohl Inherent Resolve diese Zone als eine Entmilitarisierte deklarierte. Dass Inherent Resolve es zulässt, wenn die Extremisten des Daesh quasi das Lager unter Kontrolle nehmen, verschweigen nicht einmal große westliche Medien. Sie schätzen, dass sich bis zu 4.000 Terroristen in dem Flüchtlingslager aufhalten. NBC berichtete:
„Officially, it is located in a demilitarized zone. However, the pilot of the Jordanian military helicopter used during a recent NBC News visit wouldn’t fly over it for fear of being shot down by ISIS cells in the camp. Brig. Gen. Sami Kafawin, commander of Jordan’s army in the area, told NBC News that militants there “have whole weapons systems … small arms, RPGs, anti-aircraft.“ (58)
Der Pilot des jordanischen Hubschraubers, den NBC News für seine Reportage aquirierte, weigerte sich also, über das Camp zu fliegen, um nicht von Kämpfern des IS, welche sich dort verschanzen, abgeschossen zu werden. Ein hoher jordanischer Armeekommandeur teilte mit, dass die Militanten dort über eine komplette Bewaffnung verfügen, Kleinwaffen, RPGs und Flugabwehrsysteme (sinng. Übesetzung des Autors). Täglich tönt das Feuer automatischer Waffen aus dem Camp. (59) Die Flüchtlinge in al-Rukban sind Inherent Resolve durchaus nicht dankbar, dass sie dort vegetieren müssen und von Extremisten terrorisiert werden.
„Das syrische Flüchtlingslager al-Rukban versuchte in den vergangenen Tagen, Kontakt mit der syrischen Regierung aufzunehmen, um eine Rückführung von Flüchtlingen in ihre Heimat zu ermöglichen. Dieser aus Flüchtlingen gebildete, repräsentative Zivilrat veröffentlichte dabei mehrere Dokumente, die die Unterstützung für die syrische Regierung und Armee verkünden. Weitere Forderungen stellen die Rückkehr in ihre Jobs und ein[e] Sicherheitsgarantie dar.“ (60)
Das aber ist nicht im Sinne der Terropaten von Inherent Resolve, verlieren sie doch mit der Auflösung des Flüchtlingslagers ihre vorgebliche Legitimation (die Menschen dort schützen zu MÜSSEN), ihre Rekrutierungsbasis für Kämpfer – und vor allem ihre politisch-militärische Verhandlungsmasse, nämlich die Geiseln!
„Versehen“ im Dienste geostrategischer Ziele
Im September 2016, als die Bodentruppen von Inherent Resolve, die im Nordwesten Syriens operieren, also die Milizen der al-Nusra-Front in Ost-Aleppo immer mehr in Bedrängnis gerieten, flog das „Antiterror-Bündnis“ einen wirksamen „Entlastungsangriff“ auf eine strategische Höhe bei Deir-ez-Zor im Osten Syriens. Die perfekte Koordination mit den Bodentruppen von Inherent Resolve dort, also mit den Kämpfern des Islamischen Staates, ermöglichte eine rasche Eroberung der Höhen für das Bündnis und kostete fast 100 syrische Elite-Soldaten das Leben. Die USA „bedauerten das Versehen“ (61).
„Das Versehen“ bestand darin, dass vier Jets, darunter zwei Erdkampfflugzeuge vom Typ A-10 eine Stunde lang gezielt die syrischen Truppen angriffen. Gerade die A-10, auch Warzenschwein genannt, hinterlässt mit ihrer Maschinenkanone, die übrigens auch Uranmunition über Syrien und dem Irak verschoss, Orte die danach dem Innern eines Schlachthauses ähneln. (62,b11)
Inherent Resolve hatte exakte Informationen zum Gebiet der von der SAA gehaltenen Enklave in und um Deir-ez-Zor. In jener Zeit hatten Russland und die USA vereinbart, militärische Aktivitäten weitgehend auszusetzen, um eine Entflechtung von „moderaten Rebellen“ und Terroristen zu ermöglichen. Seit einem dreiviertel Jahr hatte der russische Generalstab alle Informationen zu Standorten, Truppen- und Flugbewegungen an die NATO-Koordinierung in Incirlik gesendet. Trotz beständiger Ersuchen Russlands und Wortbekundungen der USA wurden Informationen in der Gegenrichtung aber nie geliefert. (63)
Noch bevor Russland militärisch aktiv in Syrien eingriff, hatten die USA im August 2015 der syrischen Armee mit dem Einsatz der US-Luftwaffe gedroht, falls ihre Kämpfer, also die Aufständischen, also die Rebellen, sagen wir es richtig, ihre bösen Jungs, nämlich die Terroristen, aber eben ihre Jungs von den Einheiten der SAA angegriffen würden. Das ist Paranoia in höchster Vollendung. (64) Inherent Resolve verkörpert schlichten Staatsterrorismus.
Im Dezember des gleichen Jahres bombardierten die USA „versehentlich“ ein Munitionslager der unter schwerer Bedrängnis der Islamisten stehenden 137. Artillerie-Brigade der syrischen Armee, was tote und verletzte syrische Soldaten zur Folge hatte. (65) Das alles in einem Land in dem die USA, wie auch die europäischen Mächte und nicht zuletzt Deutschland reinweg gar nichts zu suchen haben; mögen sie auch noch so laut von einem Krieg gegen den Terror schreien. Es sind die Täter, die auf die Opfer zeigen.
Auch im Irak unterliefen Inherent Resolve „bedauerliche Missverständnisse“. So richteten sie im Dezember 2015 ein Blutbad unter irakischen Soldaten an:
„Bei einem Luftangriff der amerikanischen Luftwaffe in der Provinz Fallujah sind mindestens 30 Soldaten der irakischen Armee getötet und über 20 weitere verletzt worden. Der Vorsitzende des irakischen Sicherheits- und Verteidigungskomitees Hakim al-Zamili bestätigte den Angriff auf die 55. Brigade der irakischen Armee und veranlasste eine sofortige Untersuchung des Vorfalls. Weiter sagte al-Zamili aus, dass Irak den Vorfall vor Gericht bringen will.“ (66)
Das passt gut zu Nachrichten aus dem selben Jahr, nachdem die irakische Armee zwei britische Transportflugzeuge vom Himmel holte, die Kriegsmaterial über den Gebieten des Islamischen Staates abwarfen – sicher auch „aus Versehen“. (67) Es gab zu jener Zeit sonst keine Instanz, die das Treiben von Inherent Resolve, NATO und westlichen Geheimdiensten wirksam kontrollieren konnte. Dabei betrachten wir an dieser Stelle gar nicht weiter, in welch ungeheurem Ausmaß Waffen aus Europa (einschließlich Deutschland) über Umwege nach Syrien und den Irak gepumpt wurden. (68,69)
Von welcher Tragweite jedoch der Angriff der westlichen Interventionisten auf die SAA in Deir-ez-Zor war, kann man nur verstehen, wenn man ergreift, dass Inherent Resolve operativer Umsetzer eines geostrategischen Konzepts ist, in dem die Teilung Syriens zwingend vorgesehen ist. So kam die DIA, der militärische Geheimdienst des Pentagon, auch zu Erkenntnissen, die dem gleichen Haus und dem US-Auslandsgeheimdienst CIA entstammten und geostrategische Konzepte eines „Neuen Nahen Ostens“ und des „Greater Middle East“ beschrieben (b12):
In dem Dokument steht unter anderem (sinng. Übers. PA):
- 7. A. „Das Regime [Regierung] wird weiter bestehen und Kontrolle über syrisches Territorium behalten.
- 7. B. Entwicklung der gegenwärtigen Ereignisse in Richtung eines Stellvertreterkrieges: Mit Unterstützung Russlands, China´s und des Iran wird das Regime [die Regierung] den Einflussbereich entlang der Küstengebiete (Tartus und Latakia) behalten und unter allen Umständen Homs verteidigen, welches die wichtigsten Verkehrsadern in Syrien verbindet. Andererseits werden die oppositionellen Kräfte [Terroristen] versuchen, die Kontrolle über die östlichen Gebiete (Hasaka und Deir ez-Zor), sowie die angrenzenden westlichen Gebiete des Irak (Mossul und Anbar), zusätzlich zu den grenznahen Gebieten zur Türkei, zu erringen. Die westlichen Staaten, die Golf-Staaten und die Türkei unterstützen diese Bestrebungen. […]“ (70)
Und schließlich (siehe obiger Screenshot):
- 8. C. „Bei weiterer Entwicklung ergäbe das die Gefahr der Etablierung eines ausgerufenen oder unausgerufenen salafistischen Kalifats (in den Provinzen Hasaka und Deir-ez-Zor) im Osten Syriens, was exakt von den Mächten welche die [sogenannte] Opposition unterstützen, angestrebt wird. […] Womit der vom Iran ausgehende schiitische Einfluss auf den Irak und Syrien eingedämmt werden könnte“ (sinngemäße Übersetzung des Autors).
Haben Sie es erkannt? Das ist die A-Geschichte; mit aktiven westlichen Machtgruppen, welche ein islamistisches Staatsgebilde innerhalb der Hoheitsgebiete des Irak und Syriens zu errichten suchen. Die DIA deckte eigentlich nicht wirklich etwas auf, denn das, was die großen US-amerikanischen Denkfabriken wie RAND, American Enterprise Institute oder Project for a New American Century (PNAC) mit dem Nahen und Mittleren Osten im Sinne einer weitreichenden Globalisierung nach westlichen Standards für vernünftig hielten, kann jedermann über ihre Plattformen nachlesen. Umso wertvoller waren die unabhängig davon ermittelten DIA-Erkenntnisse, weil sie nämlich einer unvoreingenommenen, einer dritten Sicht entsprangen. Nach dem strategischen nun noch einmal der operative Teil.
Das westliche Bündnis wusste immer sehr genau, was in „seinen Territorien“ in Syrien los ist. Vor allem dort, wo es nach Belieben schalten und walten konnte, so wie im Osten des Landes. Entsprechend bewegte es seine Figuren:
„During the first months of the US-led Coalition campaign, ISIS‘ gains continued – particularly in Syria – with the notable exception of advances by the Kurdish YPG, heavily backed by US airstrikes. It seems the goal of the Coalition was not to defeat but rather to “contain” ISIS (i.e. demarcating an area of operations for the terrorist groups, so they can continue destabilizing the Syrian government), helping to create a Kurdish autonomous entity and laying the ground for a US-backed partition of the Syrian Arab Republic.“ (71,72)
Auf Deutsch:
„Während der ersten Monate der von der US-geführten Kampagne [gegen den Terror] gewann ISIS kontinuierlich an Raum – insbesondere in Syrien – mit der bemerkenswerten Ausnahme von Fortschritten durch die kurdische YPG, die massiv von der US-Luftwaffe unterstützt wurde. Es scheint, als ob das Ziel der Koalition weniger die Zerschlagung als vielmehr die Einhegung von ISIS war, in einer Weise, die deren Fläche so eingrenzte, dass sie die Destabilisierung der syrischen Regierung fortsetzen konnte; dabei die Etablierung eines autonomen kurdischen Gebietes lancierend und somit die Grundlage eines US-abhängigen Territoriums auf dem Gebiet der Syrischen Arabischen Republik legend.“ (Übesetzung des Autors)
Inherent Resolve zählt zu seinen treuen Mitgliedern die Staaten Bahrein, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Saudi-Arabien; Staaten aus denen Ströme von Terroristen, hunderte Millionen von US-Dollar und Unmengen von Waffen nach Syrien gelangten. Haupttransitstaaten für diese Welle des Todes waren die Türkei und Jordanien und auch diese gehören zur sogenannten „Anti-IS-Koalition“. (73) Die Absurdität ist dermaßen grotesk, dass man gelegentlich fassungslos staunt, wie diese B-Geschichte in der deutschen, ja in den westlichen Gesellschaften überhaupt, so zur neuen Orwellschen Wahrheit werden konnte.
Abwegig zu glauben, dass die von den USA hochgerüsteten Einheiten von SDF und YPG, eigenständig über die Art und Weise ihres militärischen Einsatzes entscheiden dürfen. Wer diesen neuen Deal der SDF mit dem Islamischen Staat lanciert hat (wenn es denn tatsächlich so sein sollte), von dem die der sogenannten bewaffneten Opposition in Syrien nahe stehende Plattform Qasioun-news und andere berichteten (74,75), dürfte klar sein. Das ist nur die stetige Fortführung eines abgrundtief schmutzigen Spieles von größenwahnsinnigen Geostrategen (a5):
„An agreement has been reached between ISIS and the Syrian Democratic Forces in the past few days to temporarily halt military operations in the eastern countryside of Deir Ezzour.“ (76).
Zwischen ISIS und der SDF wurde in den vergangenen Tage eine Vereinbarung erreicht, welche den zeitweiligen Stopp der militärischen Operationen beider Gruppen im Osten der Provinz Deir-ez-Zor beinhaltet. (sinng. Übesetzung des Autors)
Wenn es für Spitzenkräfte des Islamischen Staates mal so richtig eng wurde, dann scheute sich die sogenannte Anti-IS-Koalition ja auch nicht, mittels spezieller Operationen ihre besten Islamisten aus den Kampfgebieten auszufliegen, wie es Ende August 2017 bei Deir-ez-Zor geschah. (77,78)
Das Konzept, die selbst gezüchteten Terroristen regelrecht auf die Kehle des syrischen Staates abzurichten, ist überhaupt nicht neu. Bereits 2016 wurde Manbji durch die SDF und YPG „befreit“, in dem man 100 bis 200 IS-Kämpfern freies Geleit aus der Stadt gewährte. Der damalige Sprecher der SDF, Talal Silo, sagte dazu:
„It’s forbidden to negotiate with the Russians because we seek for an alliance with the United States. It’s impossible to communicate with any other party and to not lose the credibility of the international coalition. Of course, we are free, but we can not attack if there is not signal from the Americans.“ (79,80).
Nach seinen Worten war es verboten, mit den Russen zu verhandeln. Es war verboten mit anderen Parteien zu verhandeln, wenn man nicht die Unterstützung der Internationalen Koalition verlieren wollte. Und wörtlich: „Natürlich, wir sind frei, aber wir dürfen nicht angreifen, wenn es dafür kein Signal der Amerikaner gibt.“ (Übesetzung des Autors)
Der „kompromisslose Kampf zur Vernichtung des Islamischen Staates“ – um ein letztes Beispiel zu nennen, zeigte sich auch bei der „Eroberung“ des Tabqa-Staudammes (nicht weit entfernt von Raqqa). Denn es war eine Übergabe an die SDF und die islamistischen Kämpfer durften abziehen – wohin? Ironie ein: Da können wir jetzt alle mal gemeinsam raten – Ironie aus. (81,82)
Die Doppelzüngigkeit mit der diese Koalition in Syrien agiert, zeigte sie, als sich der IS von seinem zugewiesenen Platz ohne Erlaubnis des Paten entfernte und sich weigerte, bis zum Tod gegen die syrische Armee weiter zu kämpfen. Die syrische Regierung hatte den Deal mit den Extremisten abgeschlossen, um die Grenze zum Libanon und die bevölkerungsreichen Gebiete um Damaskus und Homs sicherer machen zu können. Kampf-Jets der Koalition griffen daraufhin die Busse an und wie tönte doch plötzlich Brett McGurk, US-Sonderbeauftrager der Anti-IS-Koalition?
„‚IS-Mitglieder sollten auf dem Schlachtfeld getötet und nicht mit Bussen an die irakische Grenze gefahren werden‘, twitterte er: ‚Unsere Koalition wird dabei helfen sicherzustellen, dass diese Terroristen niemals in den Irak kommen‘.“ (83).
Das Positive bei alldem ist: Es spricht vieles dafür, dass die Paten des Terrorismus im Falle Syriens auf der Verliererstraße sind. Fakt aber ist auch: Geheimdienste und Militärs des Westens gingen in Syrien eine unheilige Liason mit selbst gezüchteten Terroristen ein und deutsche Institutionen waren mittendrin statt nur dabei. (84) Sie gemeinsam prägen die A-Geschichte, die der Konsument nicht sieht, weil er sie nicht sehen will und nicht sehen soll – SIE ABER SEHR WOHL SEHEN KANN.
Was nun?
Konflikte zu lösen, verlangt den Willen zu verstehen, Kompromissfähigkeit und das Zurückstellen des eigenen Egotismus. Was den Krieg in Syrien betrifft, ist ein Ansatz in der Herausforderung erkennbar, dass sich viel mehr Menschen für die A-Geschichte interessieren – aktiv und kritisch, statt einfach die B-Geschichte zu KONSUMIEREN. Zu begreifen, dass wir in Syrien und dem Irak in einen schmutzigen Krieg verwickelt sind, in dem aus geostrategischen Gründen Terroristen ganz gezielt eingesetzt und gestärkt werden, ist das Eine.
Tim Anderson schrieb dazu in seinem Buch „Der schmutzige Krieg gegen Syrien“:
„Obwohl jeder Krieg ausgiebig von Lügen und Täuschung Gebrauch macht, basiert der schmutzige Krieg gegen Syrien auf einem Maß an Desinformation, das seit Menschengedenken noch nicht gesehen wurde.“ (85).
Sie, liebe Leser, sind deshalb keineswegs hilflos diesen Lügen ausgesetzt. Helfen Sie sich selbst. Denn Sie alle haben ungezählte Möglichkeiten, die Ungereimtheiten die hinter jeder Lüge stecken, zu erkennen und so die Realität, also die A-Geschichte zu erfassen. Wenn Ihnen das erst einmal gelungen ist, stehen Sie am Anfang eines neuen, anspruchsvollen Weges, vor dem man jedoch keine Angst haben muss. Mit Begehen dieses Weges aber erlangen wir Handlungsfreiheit in echter Verantwortung. Uns allen wünsche ich Kraft und Mut diesen Weg zu gehen.
Kurzfristig jedoch ist es dringend notwendig, die Menschen aufzuklären, dass wir (als Staat) Krieg führen und dass wir aktiv den Terrorismus im Nahen Osten züchten. Ziehen wir das heuchlerische Tuch einer „Friedensmission“ von der Allianz für Terroristen, genannt Inherent Resolve, respektive Counter Daesh (die nebenbei bemerkt auch ohne UN-Mandat agieren), herunter. Fordern wir von unseren Politikern ein Ende der Kriegsbeteiligung und nutzen dafür alle – noch immer – reichlich vorhandenen Möglichkeiten demokratischer Teilhabe.
Bleiben Sie in diesem Sinne schön aufmerksam.
Mehr gute Analysen zur Kriegspropaganda des Westens finden Sie in unserem aktuellen Buch:
Anmerkungen::
(a1) Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), siehe Index (4), hat zum Syrien-Konflikt geradezu musterhaft das Narrativ (wie im Eingangsteil des Artikels beschrieben) ausgebreitet. Dass ihre Darlegung parteiisch und interessenbezogen ist, zeigen sehr schön die Quellenangaben. In ihnen finden Sie Denkfabriken wie den European Council on Foreign Relations, die International Crisis Group (beide entstanden aus den Soros-Netzwerken), die deutsche regierungsnahe Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) mit Volker Perthes an der Spitze, welche aktiv in den versuchten Systemsturz in Syrien verwickelt ist, die Einmann-Beobachtungsstelle im englischen Birmingham oder auch die US-amerikanische Carnegie-Stiftung und Syrien-Hasser wie Joshua Landis.
(a2) Seitens Deutschlands läuft der völkerrechtswidrige Militäreinsatz gegen Syrien mit dem Codenamen „Operation Counter Daesh“ unter Hoheit von Inherent Resolve. Beide Operationen laufen im Rahmen des sogenannten Projekts „Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat“. (86,87)
(a3) Wir dürfen davon ausgehen, dass die „abhanden gekommenen“ hochrangigen IS-Mitglieder beizeiten von ihren Auftraggebern bei westlichen Geheimdiensten wieder „eingesammelt“ und dann neuen Aufgaben zugeführt werden. Der libysche Muslimbruder und al-Qaida-Kämpfer Belhadji ist dafür ein herausragendes Beispiel (88).
(a4) Wenn ich von Fußtruppen des Terrorpaten Inherent Resolve spreche und dabei Organisationen wie die kurdische YPG und die kurdisch-arabische SDF anspreche, beziehe ich mich rein auf deren Funktion im Rahmen eben von Inherent Resolve. Eine ethisch-moralische Bewertung derselben beinhaltet das ausdrücklich NICHT! Die permanente ethisch-moralische Bewertung von Menschen und Menschengruppen hindert uns, zu verstehen.
(a5) Noch einmal erinnere ich daran, dass die Ereignisse im Nahen Osten und gerade in Syrien den erbitterten Machtkampf verschiedener Eliten in den Vereinigten Staaten von Amerika widerspiegeln und es zu bezweifeln ist, dass die Trump-Regierung das Konzept, was immer noch versucht wird, in Syrien umzusetzen, in Gänze mitträgt. Das zeigen diverse politische Signale der Trump-Administration in der jüngeren Vergangenheit.
Quellen:
(1) Der schmutzige Krieg gegen Syrien; Tim Anderson; 2016; Liepsen Verlag, Marburg; ISBN 978-3-9812703-9-6; Übersetzung aus dem Englischen: Jochen Mitschka, Hermann Ploppa; Im weiteren indiziert mit: SKSTA; S.7
(2,3) 14.11.2017; https://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-usa-syria/u-s-to-fight-islamic-state-in-syria-as-long-as-they-want-to-fight-mattis-idUSKBN1DE037
(4) 20.10.2017; http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54705/syrien
(5) 15.7.2017; http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-07/friedensgespraeche-genf-syrien-staffan-de-mistura-kein-durchbruch
(6) 8.9.2016; https://www.heise.de/tp/features/Neues-von-der-syrischen-Opposition-3316303.html
(7) 22.6.2013; http://www.tagesspiegel.de/politik/treffen-der-freunde-syriens-rebellen-sollen-rasche-militaerhilfe-bekommen/8392576.html
(8) 24.5.2017; http://www.fr.de/politik/terror/anti-terror-einsatz-nato-tritt-koalition-gegen-is-bei-a-1285178
(9,70) 26.11.2017; https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Inherent_Resolve
(10) 28.5.2017; https://www.theguardian.com/us-news/2017/may/28/james-mattis-defense-secretary-us-isis-annihilation
(11,18-20,22,24-28,30,32,35) 13.11.2017; http://www.bbc.co.uk/news/resources/idt-sh/raqqas_dirty_secret
(12) 18.10.2017; https://kurier.at/politik/ausland/us-armee-400-is-kaempfer-in-raqqa-haben-sich-ergeben/292.754.704
(13,15) 14.11.2017; https://kurier.at/politik/ausland/us-deal-hunderte-is-kaempfer-durften-aus-raqqa-fliehen/298.106.767
(14) 20.10.2017; https://www.state.gov/secretary/remarks/2017/10/274961.htm
(16) 25.11.2017; ARD-Tagesschau-Suche nach „Syrien“; http://www.tagesschau.de/suche2.html?page_number=7&query=Syrien&sort_by=date&dnav_type=
(17) 14.11.2017; https://www.heise.de/tp/features/Rakka-Der-schmutzige-Deal-mit-dem-IS-3890115.html
(21) Ein Sommer im Dschihad; Britta von der Heide, Christian Baars; 16.7.2015; http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2015/Ein-Sommer-im-Dschihad,dschihad178.html
(23,33) http://www.20min.ch/ausland/news/story/US-Koalition-liess-IS-Kaempfer-abziehen-18792381
(29) https://www.defense.gov/News/Transcripts/Transcript-View/Article/1372261/department-of-defense-press-briefing-by-colonel-dillon-via-teleconference-from/
(31) 14.11.2017; https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/60613-isis-islamischer-staat-rakka-syrien-usa-ypg-sdf-terrorismus-europa/
(34) https://www.reuters.com/article/us-mideast-crisis-syria-turkey/turkey-appalled-by-u-s-stance-on-is-withdrawal-from-raqqa-ministry-idUSKBN1DE32M?il=0
(36) 14.11.2017; http://tass.com/defense/975528
(37) 14.11.2017; https://de.sputniknews.com/politik/20171114318284623-usa-russland-koalition-daesh/
(38) 27.9.2017; http://tass.com/politics/967759
(39) 24.9.2017; http://tass.com/politics/967269
(40) 24.9.2017; https://geopolitics.co/2017/09/24/russian-satellite-photos-prove-us-isis-collusion-in-syria/
(41) 15.5.2017; Florian Rötzer; https://www.heise.de/tp/features/Syrien-Der-Deal-mit-dem-Islamischen-Staat-3713712.html
(42) 27.5.2017; http://aranews.net/2017/05/sdf-extends-amnesty-isis-fighters/
(43) 2.6.2017; https://southfront.org/russian-foreign-minister-sdf-struck-deal-isis-raqqah/
(44) 31.5.2017; http://tass.com/politics/948656
(45) 9.3.2017; http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-03/militaer-usa-syrien-soldaten-koalition-islamischer-staat
(46) https://de.southfront.org/kriegsbericht-irak-syrien-06-juni-2017-is-ruckt-in-dair-ez-zor-vor/
(47) 1.6.2017; http://tass.com/defense/948804
(48) 19.10.2016; https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/10/19/russland-und-syrien-fuerchten-entsatz-von-is-soeldnern-nach-syrien/
(49) https://www.defense.gov/Portals/1/features/2014/0814_iraq/docs/20170606-03-Coalition_statementon_At_Tanf.pdf?ver=2017-06-06-144816-927
(50) 6.10.2017; https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/58591-moskau-usa-benutzen-fluechtlinge-als-menschliche-schutzschilde/
(51) 2.8.2015; http://www.express.co.uk/news/uk/595439/SAS-ISIS-fighter-Jihadis
(52,57) 26.3.2016; http://noch.info/2016/03/perverses-doppelspiel-nato-spezialkraefte-kaempfen-als-is-terroristen-verkleidet-in-syrien/
(53,55) 13.10.2017; https://de.sputniknews.com/zeitungen/20171013317853949-treubruechige-uebereinstmmung-russland-beschwert-sich-ueber-us-handlungen-in-syrien/
(54) https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Infodienst/2017/06/2017-06-27-auslandseinsaetze/2016-01-11-auslandseinsaetze-bundeswehr.html
(56) 25.9.2017; https://www.stj-sy.com/en/view/259
(58,59) 8.5.2017; https://www.nbcnews.com/storyline/isis-uncovered/isis-infiltrates-rukban-refugee-camp-jordan-syria-border-n750206
(60) 26.11.2017; https://flutterbareer.wordpress.com/2017/11/26/fluechtlingslager-verhandelt-mit-syrischer-regierung/#comment-594
(61) USA bedauern Luftangriff auf syrische Truppen; Reuters, dpa; 17.9.2016; https://www.welt.de/politik/ausland/article158220792/USA-bedauern-Luftangriff-auf-syrische-Truppen.html
(62) Russian MoD Confirms US-Led Coalition’s F-16, A-10 Jets Attacked Syrian Army; 17.9.2016; https://sputniknews.com/middleeast/201609171045415141-russia-syria-army-attacked/
(63) US-Koalition tötete angeblich syrische Soldaten; 18.9.2016; APA; Salzburger Nachrichten; http://www.salzburg.com/nachrichten/welt/politik/sn/artikel/us-koalition-toetete-angeblich-syrische-soldaten-214391/
(64) 3.8.2017; http://www.spiegel.de/politik/ausland/russland-warnt-usa-vor-luftangriffen-auf-syrische-armee-a-1046563.html
(65) 6.12.2015; https://www.almasdarnews.com/article/us-led-isis-coalition-hits-a-syrian-army-camp-in-deir-ezzor-1-soldier-killed/
(66) 18.12.2015; http://www.shortnews.de/id/1182650/us-air-force-bombardiert-irakische-armee#
(67) Iraqi Army Downs 2 UK Planes Carrying Weapons for ISIL 23.2.2015; http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13931204001534
(68) 16.9.2017; https://deutsch.rt.com/international/57393-waffen-syrien-usa-ramstein-krieg/
(69) 12.9.2017; http://www.balkaninsight.com/en/article/german-concerns-spark-pentagon-reroute-of-syria-bound-arms-09-12-2017
(70) http://www.judicialwatch.org/wp-content/uploads/2015/05/Pg.-291-Pgs.-287-293-JW-v-DOD-and-State-14-812-DOD-Release-2015-04-10-final-version11.pdf
(71) https://www.reddit.com/r/syriancivilwar/comments/2rvpbt/almasdar_news/
(72) Renato Velez; 5.9.2016; https://www.almasdarnews.com/article/demise-caliphate-isis-held-territory-shrinks-becomes-big-pocket/
(73,85) 27.11.2017; https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Allianz_gegen_den_Islamischen_Staat
(74) 28.11.2017; https://smmsyria.com/2017/11/28/sdf-and-isis-agree-on-one-month-ceasefire/
(75) 28.11.2017; https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/61321-rt-exklusiv-leak-beweist-kooperation/
(76) 27.11.2017; http://qasioun-news.com/en/news/show/112983
(77) 27.8.2017; http://en.deirezzor24.net/with-the-approaching-of-the-battle-of-deir-ezzor-the-coalition-evacuate-two-of-their-spies-who-operated-as-daesh-commanders-in-western-deir-ezzor/
(78) 30.8.2017; http://en.deirezzor24.net/the-international-coalition-forces-carry-out-their-second-landing-operation-in-western-deir-ezzor-within-a-week/
(79) 19.8.2016; https://life.ru/t/%D0%BD%D0%BE%D0%B2%D0%BE%D1%81%D1%82%D0%B8/893017/komanduiushchii_dss_v_sirii_amierikantsy_zaprieshchaiut_nam_razghovarivat_s_russkimi
(80) 20.8.2016; https://southfront.org/sdf-spokesman-confirms-the-group-does-nothing-without-signals-from-the-united-states-vdieo/
(81) 12.5.2017; http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/isis-syria-raqqa-offensive-advance-tabqa-dam-deal-sdf-kurds-ypg-us-led-coalition-deal-deserted-a7733101.html
(82) 14.5.2017; http://www.moonofalabama.org/2017/05/centcom-breaks-free-passage-deal-making-its-allies-bleed-for-it.html
(83) 30.8.2017; http://www.dnn.de/Nachrichten/Politik/Luftangriff-stoppt-grossen-IS-Konvoi
(84) Deutsches Spionageschiff hilft syrischen Rebellen; 19.8.2012; https://www.welt.de/politik/ausland/article108682338/Deutsches-Spionageschiff-hilft-syrischen-Rebellen.html
(86) SKSTA; S.2
(87) 27.11.2017; https://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswehreinsatz_in_Syrien
(88) Libya’s anti-Kadhafi rebels no democrats, report claims; 14.6.2011; http://en.rfi.fr/africa/20110614-libyan-rebels-no-democrats-report-claims
(b1) File:Seal of Combined Joint Task Force – Operation Inherent Resolve.svg; Quelle: Regierung der USA; https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Inherent_Resolve#/media/File:Seal_of_Combined_Joint_Task_Force_%E2%80%93_Operation_Inherent_Resolve.svg; Erstellt: 7. November 2016; Lizenz: Gemeinfrei;
(b2) Zerstörte Häuser in Raqqa, 2017; File:Destroyed neighborhood in Raqqa.png
Created: 1 August 2017; Mahmoud Bali; Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Raqqa#/media/File:Destroyed_neighborhood_in_Raqqa.png; Lizenz: Gemeinfrei
(b3) Screenshot aus BBC-Dokumentation zum IS-Deal von Inherent Resolve; 13.11.2017; Quelle: http://www.bbc.co.uk/news/resources/idt-sh/raqqas_dirty_secret
(b4) Russisches Außenministerium; 24.9.2017; https://www.facebook.com/mod.mil.rus/photos/a.1985688301673916.1073742384.1492252324350852/1985688358340577/?type=3&theater
(b5) 14.11.2017; IS-Konvoi verlässt Abu-Kamal; Aufnahme durch russische Drohne; Quelle: russisches Verteidigungsministerium; entnommen bei: https://de.sputniknews.com/politik/20171114318286178-terroristen-syrien-abzug-abu-kamal-bilder/
(b6,b7) Screenshots; https://southfront.org/wp-content/uploads/2017/06/09june_Iraq_Syria_War_Map.jpg?x43560
(b8) Militärische Situation in Syrien am 12.10.2017; Screenshot bei Southfront.org; Quelle: https://southfront.org/military-situation-in-syria-on-october-12-2017-map-update/
(b9) Norwegische Special Forces im Syrien-Einsatz; Titel: Norwegian special forces; Datum: 20.5.2017; Datei: https://www.almasdarnews.com/wp-content/uploads/2017/05/Norwegian-special-forces-696×464.jpg Quelle: https://www.almasdarnews.com/article/norwegian-army-enters-southern-syria-aid-endangered-rebels-border-crossing/; Lizenz: k.A.
(b10) Flüchtlingslager al-Rukban in Südsyrien; Juli 2017; Autor(en): Bewohner des Lagers; Quelle: https://www.stj-sy.com/en/view/259; Lizenz: k.A.
(b11) Mündungsrohre der GAU-8/A Avenger verbaut in einer Fairchild-Republic A-10 (Warzenschwein); File:GAU8-A Muendungsrohre.JPG; Erstellt: 20. Mai 2006; Autor: Orwell2186~commonswiki; Lizenz: CC BY-SA 2.5
(b12) Screenshot aus Veröffentlichung von Judical Watch; http://www.judicialwatch.org/wp-content/uploads/2015/05/Pgs.-1-3-2-3-from-JW-v-DOD-and-State-14-812-DOD-Release-2015-04-10-final-version1.pdf
Foto: guteksk7/Shutterstock.com
Quelle: https://www.rubikon.news/artikel/volkerrechtsbrecher-und-terrorpaten