Beim letzten NATO-Gipfel (Juli 2018) wurde über die Evakuierung der Weißhelme diskutiert. Es wäre auch undenkbar, dass der Westen den Weißhelmen den Rücken keht, schließlich hat er die Organisation aufgebaut und jahrelang mit großzügigen Spenden finanziert. Der Krieg gegen Syrien sollte auf verschiedenen Ebenen geführt werden. Die Weißhelme sollten den zivilen Teil des dschihadistischen Kriegs abdecken. Als sogenannte Demokraten sollten sie die Schandtaten von El Nusra und Co. verschleiern und deren Massaker an der Zivilbevölkerung der syrischen Regierung in die Schuhe schieben.
In den westlichen Medien wurden sie als „Helden“ oder „Retter“ dargestellt und bejubelt. Deshalb ist die Evakuierung unausweichlich gewesen. Als Träger des Alternativen Nobel Preises konnte man sie nicht im Stich lassen.
442 Weißhelme, die in Südsyrien festsaßen, wurden von den westlichen Ländern über die Golan Hohen und Israel nach Jordanien evakuiert. Für diese Aktion erwarten die Israelis Applaus, aber im eigenen Land aufnehmen wollen sie sie nicht. Dies obwohl sie die Dschihadisten jahrelang unterstützt und deren Verwundeten in ihren Krankenhäuser behandelt haben, damit sie gegen Asad weiter kämpfen können. Nach Angaben der jordanischen Behörden werden einige dieser Personen in Großbritannien, Deutschland und Kanada zum vorübergehenden Asyl aufgenommen werden. Aber man kennt den Westen, die nur einige der Harmlosesten übernehmen werden, wohingegen der Großteil in Jordanien verbleibt.
Israelischen Quellen zufolge kamen insgesamt 800 Menschen. Ein kleiner Teil wird vom Westen aufgenommen werden. Der Rest muss bis es einen neuen Auftrag für sie gibt, warm gehalten werden. Eine Route Richtung Nordafrika oder Mittelasien wäre möglich.
Für die Feinde des Assad Regimes sind die Weißhelme eine großartige Organisation, die in den von Syrien und Russland bombardierten Gebieten Leben retteten. Für die syrische Regierung und ihre Anhänger ist es ein Subunternehmer des Westens, das mit terroristischen Organisationen wie Al-Qaida arbeitet und von westlichen Geheimdiensten genutzt wird, um Alibis für Angriffe auf das Land zu liefern.
Seit 2013 macht diese Organisation an vielen Orten mit Bildern von falschen Rettungsszenen und Behauptungen von chemischen Angriffen auf sich aufmerksam. Jedem internationalen Treffen zu Syrien ging ein entsprechendes Szenario, eine Erfindung voraus.
In den westlichen Mainstream Medien werden die Bilder von Mitgliedern der Weißhelme mit den Flaggen von Al-Qaida und ISID ausgelassen. Auch dieses Bild dieser „Retter“, die sich mit und hochgehaltenen Waffen gemeinsam mit Dschihadisten zeigen.
Ihre Verbindungen zu den bewaffneten Terrororganisationen, die Bemühungen um falsche Beweise und ihr provokatives Auftreten verhinderte nicht, dass sie als angesehene Partner im Westen wahrgenommen zu werden
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Der Weißhelme sind im Wesentlichen eine Geheimdienstoperation. In neuen Kriegsstrategien werden solche Operationen jetzt mehr und mehr durch Subunternehmer, als durch offizielle Stellen durchgeführt. Unter unwahren Bezeichnungen wie „Zivilverteidigung“.
Die Weißhelme wurden 2013 in Istanbul von den US und der britischen Regierung gegründet. Mit 300.000 Dollar wurden rund drei Tausend Mitarbeiter der Weißhelme in der Türkei ausgebildet. Und sie wurden nicht nur als Lebensretter ausgebildet, sondern auch zum Töten (Gebrauch von Sprengstoff und Waffen sowie Kommunikation). Sie sollten für Nachwuchs sorgen, das Rekrutieren von Kindersoldaten, ggfls. auch unter Androhung von Gewalt. Das Filmen von Hinrichtungen und Folter sowie die propagandistische Verbreitung gehörte zu ihren Aufgaben. Wie auch der Umgang mit selbsterstellten Chemiewaffen.
Die Weißhelme werden im Westen wie Retter und Engel „unbewaffnet“, „neutral“ und „zu keiner Seite gehörend“ dargestellt und nicht als eine Organisation, die als externes Interventionsinstrument etabliert und genutzt wurde.
Sie dienten als wirksamstes Propagandamittel für den Regimewechsel. Heute in Syrien und morgen?
Die zwei wichtigsten Finanziers waren USAID und US Foreign sowie die in Niederlanden ansässige Mayday Rescue. Das US-Außenministerium bestätigte, am 27. April 2016 23 Millionen US-Dollar angewiesen zu haben. Bis März 2018 wurden Zahlungen in Höhe von ca. 33 Millionen seitens den USA geleistet.
Großbritanniens Hilfe beläuft sich auf rund 39 Millionen Pfund Sterling. Es gibt Zahlungen aus Kanada, Dänemark, den Niederlanden, Deutschland, Neuseeland, Japan, Saudi Arabien, Katar, Türkei usw.
Diese Organisation wurde als Druckmittel der Vereinten Nationen eingesetzt, um das syrische Flugverbot zu verkünden, sowie für Scheinoperationen, die ausländische Interventionen legitimieren sollten. Nach 7 Jahren ist das Vorhaben des Westens und der Golf-Patriarchen-Partnerschaft gescheitert. Und auch das Vorhaben eine „Arabische Nato“ zu gründen, ging nicht so voran, wie erwartet.
2016 verweigerten die USA Raid Salih, der eine Auszeichnung für die „gute Taten der Weißhelme“ dort erhalten sollte, die Landeerlaubnis. Die Begründung lautete: “die Organisation ist großartig, ihre Angestellten sind Ritter, dank ihnen wurden 110 Tausend Leben gerettet. Aber auf amerikanischem Boden zu landen ist anstößig!“
Die Amis wollen keine Mitglieder der Weißhelme im eigenen Land haben, nun sollen sie lieber unter den Verbündeten verteilt werden.
Die Evakuierung der Weißhelme ist nichts anderes, als das Entfernen des Regimewechsel-Apparats vom Tatort. Der nächste Auftrag wird nicht lange auf sich warten lassen.
Mit der Evakuierungsaktion ist nun ein wichtiger Apparat für Regimewechsel in sicheren Händen und wartet auf seinen nächsten Auftrag, dort wo geostrategische Interessen des Westens eine neue Krise schaffen wollen.
Verfasst für Freiesicht.org