In der Türkei gibt es zwar kein Gesetz zur Trennung der Geschlechter, aber durch Willkür von einzelnen, basierend auf der Ideologie des islamisch-faschistischen Systems wird eine andere Realität geschaffen.
Männer fordern: „Kopftuch ist Freiheit“
Früher gab es die Rassentrennung: Ein Jahr nachdem Martin Luther King seine berühmte Rede mit dem Titel „I have a dream“ (Ich habe einen Traum) am 28.August 1936 in Washington hielt, wurde die Rassentrennung durch den von Präsident Lyndon B. Johnson initiierten Civil Rights Act abgeschafft. In Südafrika dauerte die Apartheid bis 1994 an, die wirtschaftliche Situation der Massen der Unterschicht hat sich nicht geändert.
Heute zeigen sich auf der Welt verschiedene Formen der „Trennung von Menschen“
Mit der Ausnahme von einigen islamischen Staaten, gibt es diese zwar nicht auf dem Papier, aber auf der Straße ist sie nicht zu übersehen.
In „demokratischen Ländern“ kann man sich zwar selbst aussuchen, wo man sitzen will, man kann es jedoch nicht verhindern, wenn sich ein dunkelhäutiger Mensch im Bus oder auf einer Parkbank neben einen setzt. Aber man hat Methoden entwickelt, sich die „Anderen“: “die unordentlichen Afrikaner“, „die sich ständig um einen Grill versammelnden türkischen Familien“, „die asozialen tätowierten Russen mit ihren Kampfhunden“, usw. vom Leib zu halten. Wenn ein Ausländer in einer „deutschen“ Wohnsiedlung ein Haus kauft oder mietet, kann man ihm auf vielerlei Weise das Leben schwer machen. In Bus und Bahn bleibt der Sitzplatz neben dem Afrikaner erstmal frei, nur die junge Generation hat kein Problem damit sich hier hinzusetzen.
Und dann gibt es noch die Trennung zwischen Arm und Reich, sieht man beim Einkaufen, jede Gruppe hat ihre Läden – Discounter vs. Supermarkt, …
Nun zur staatlich angeordneten Trennung der Geschlechter: In Saudi Arabien durften Frauen bis vor Kurzem nicht mal einen Führerschein machen. Neuerdings dürfen sie das, aber allein mit dem Auto irgendwo hinfahren geht nicht. Nur mit einem männlichen Begleiter, der mindestens 16 Jahre alt und zur unmittelbaren Familie gehört, auf dem Beifahrersitz, kann die Fahrt losgehen. Frauen müssen in Saudi Arabien in der Öffentlichkeit eine Abaya (dunkles körperlanges Übergewand) tragen. Dieses Gesetz führte im März 2002 zum Tod von 15 Schülerinnen. In einer Mädchenschule in der Nähe von Mekka brach ein Feuer aus. In Panik versuchten Lehrerinnen und Schülerinnen, sich ins Freie zu retten. Ihre Abayas hatten sie in der Eile in der Garderobe zurückgelassen. Daraufhin versperrten ihnen die Wächter der Religionspolizei von außen den Weg aus dem brennenden Gebäude. Nach Berichten von Augenzeugen prügelten „Allahs Männer“ sogar auf Mädchen ein, die in Todesangst versuchten, ins Freie zu gelangen. Viele der Eingesperrten rannten daraufhin zurück in die mit Rauch gefüllten Räume, um ihre Abayas zu suchen.
Da Frauen in Saudi Arabien nicht alle Berufe ausüben dürfen, mit fünf Prozent ist der weibliche Anteil auf dem Arbeitsmarkt der niedrigste der Welt, gibt es nur männliche Feuerwehrleute. Und diese wurden zunächst durch die Eiferer der „Behörde zur Förderung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ am Löschen des Feuers gehindert. Am Ende waren 15 Mädchen tot und mehr als 50 verletzt.
Um Macht und Fortbestand zu sichern, legitimiert sich das Patriarchat gern durch ein religiöses Dogma.
Und auch in vielen christlichen Ländern sind Frauen diesem Wahn ausgesetzt – allein die Gesetze zur Abtreibung sind nur ein Beispiel dafür.
Aber es gibt auch eine freiwillige Form der Trennung der Geschlechter, dort wo die Frauen den Kampf gegen das Patriarchat aufgegeben haben oder gar nicht aufnehmen wollen. Wo massive Angriffe auf Frauenrechte stattfinden und Gesetze nicht beachtet bzw. beliebig ausgelegt werden, finden sich viele Frauen stillschweigend damit ab. Nur in Gesellschaften, in denen es eine starke Frauenbewegung gibt, sieht man ein Licht am Horizont.
Nun aber zu dem aktuellen Grund, weshalb ich diesen Artikel geschrieben habe:
Letzte Woche wollte ein Vater mit seiner 9-jährigen Tochter, mit dem Schnellzug nach Istanbul fahren. Am Ticketschalter wurde dem Vater, mit der Begründung es seien „die Regeln des Islam“, mitgeteilt, dass er nicht neben seiner Tochter sitzen dürfe. Nachdem der Schalterangestellte sich nicht durch die Argumente des Vaters umstimmen ließ, rief dieser das Kundenzentrum der Bahn an. Dieses bestätigte die Aussage des Schalterangestellten und fügte noch hinzu, dass diese Regel auch Ehefrau, Mutter und Schwester einschließen würde, „Frauen wollen eben nicht neben Männern sitzen“. Die Bahn bezeichnete die vorgenannte Anschuldigung als unzutreffend und versuchte den Vorfall mit dem Platzmangel in der Ferienzeit zu begründen. Zu dem willkürlichen Verhalten der Mitarbeiter wurde nicht Stellung genommen.
Ähnliche Vorfälle hat es in den letzten zehn Jahren immer wieder gegeben. Das islamisch-faschistische System der Türkei ermöglicht es, ohne jegliche gesetzliche Grundlage, die Willkür einzelner, zu gesellschaftlicher Praxis werden zu lassen. Eine Frau wird in einem Bus getreten, weil der Täter ihrn Rock zu kurz findet; eine schwangere Frau, die in einem Park joggt, wird geschlagen, weil der Täter dies für eine Frau nicht angemessen findet; fast jede Straftat wird mit sogenannten islamischen „Regeln“ begründet und von den Gerichten toleriert.
Willkürliche Handlungen, wie die des Schalterangestellten, werden durch Erdogans islamische Politik hoffähig gemacht und gefördert. Anstelle einer angemessenen Bestrafung der Täter, werden diese durch lächerliche Urteilesprüche in ihrem Tun bestätigt.
Als Hitler in den 1930’er Jahren vor tausenden Frauen sagte, dass die Massen dumm und weiblich seien, offenbarte er, was der Faschismus von den Massen und von den Frauen hält.
Es scheint und ist wohl auch so, dass der Westen Erdogan als den richtigen Partner akzeptiert, und dass man sich an seiner Repressionspolitik nicht stört.
Wenn das Geld stimmt und große Aufträge vergeben werden, dann sind genügend Politiker bereit für Erdogans Machenschaften auf beiden Augen blind zu sein. Und deshalb wollen sie die Realität von Millionen Menschen in der Türkei nicht sehen….
zusammengefasst für freiesicht.org s/hh