Schaut euch das an – vor allem ihr alle dort in ‘Latein’ – Amerika, die immer noch unter dem Joch der weißen ultra-rechten christlichen Faschisten leben (mit vielen waschechten NAZIS darunter), meine Freunde in Ecuador, Venezuela, in Bolivien, Peru, Chile, Brasilien, Argentinien und Paraguay, seht es euch genau an, was diese Lumpen alle unter Demokratie verstehen: Mord und Totschlag, weil ihr keine Menschen für sie seid, weil sie euch in die Hölle wünschen, hört nicht auf sie, wenn sie mit ihrem falschen Lächeln und dem lieben Jesulein kommen. Jagt sie aus eurem Haus, aus eurem Land, denn sie sind es, die ihr Menschsein in den Jahrhunderten der Unterdrückung, der Willkür, der Gewalt, des Stehlens, Plünderns und Raubes, des Mordens und Folterns längst verloren haben. Seht Evo an, der versuchte, eure Würde, eure Kultur, eure Sprache, eure Lieder, eure Geschichte zurückzugeben, der glaubte, friedlich und mit guten Worten eine echte Gemeinschaft aller Bürger herstellen zu können. Sie haben darauf gepfiffen, diese elenden Rassisten, und sie werden immer darauf pfeifen.Sie wollen euren Reichtum und eure Arbeitskraft und sonst nichts. Ihre Gier ist nicht zu sättigen, sie wollen euren Reichtum, alles, nicht einen Teil – sie wollen alles.
Trauer um die Toten
In abscheulicher Weise ist es passend, während die USA in dieser Woche ihren jährlichen Erntedankfesttag feiert, die indigene Bevölkerung Boliviens, durch einen von den USA unterstützten Putsch in der Andennation abgeschlachtet wird.
Als der ehemalige Präsident Evo Morales am 10. November durch orchestrierte, massive Straßengewalt aus dem Amt gejagt wurde, begrüßte US-Präsident Donald Trump es als „einen großen Tag für die Demokratie“. Was Trump meinte, war „ein großer Tag für die Plutokratie“. Das neue Regime in Laz Paz besteht aus den alten weißen Kolonialisten, das wieder an der Macht ist und die Gewinne, die nach 14 Jahren progressivem Sozialismus und Demokratie für die indigene Mehrheit der Bolivianer erzielt wurden, wieder abschafft.
Der Putsch wurde durch Washingtons Verleumdung von Morales‘ Wiederwahl am 20. Oktober und durch faschistische Paramilitärs unter der Leitung von bolivianischen Oligarchen, die in Washington gut vernetzt sind, begünstigt, wie Max Blumenthal und Ben Norton belegen.
Die bolivianischen Oligarchen und ihre Anhänger sind für einen ultra-rechten christlichen Fundamentalismus, der die indigene Kultur als heidnisch herabsetzt. Der gewalttätige Rassismus gegenüber der indigenen Mehrheit kam zu Ausdrcuk durch die selbsternannte „Interimspräsidentin“ Jeannie Anez, die wie andere Oligarchen auch die indigene Persönlichkeiten die einheimische und weitgehend arme Bevölkerung als „satanisch“ verteufelte.
Die Übernahme Boliviens dreht sich sowohl darum, die Kontrolle über den Reichtum des Landes – Erdgas und Mineralien – an sich zu reißen wie auch um rassistische Rache an der einheimischen indischen Bevölkerung, die es wagte, das Land unter Morales‘ Führung zum Wohle der armen Mehrheit zu regieren.
Morales wurde gewarnt, dass er, wenn er aus dem Exil in Mexiko zurückkehrt, wegen Terrorismus inhaftiert wird.
Das neue Regime hat die Armee und Poiizei angewiesen, Mitglieder der Partei Morales‘ Bewegung zum Sozialismus (MAS) zu „jagen“. Es hat der Polizei und der Armee Straffreiheit verschafft, Demonstranten zu erschießen, die Streiks und Demonstrationen gegen das neue Regime durchführen. Es zuvor versprochen, Neuwahlen abzuhalten – ohne Teilnahme der MAS, obwohl die Partei eine Mehrheit im Kongress des Landes hatte. Es sieht so aus, als würden auch diese hohlen Versprechungen gestrichen.
Seit Morales gestürzt wurde, sind schon über 30 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden, als die Streitkräfte mit scharfer Munition auf unbewaffnete Demonstranten schossen. Vor Ort berichet Medea Benjamin , dass die indigenen Gemeinschaften in Angst vor zunehmenden Gräueltaten leben und in Angst vor der Rückkehr zu den alten Zeiten der Militärdiktatur.
Bei einem Vorfall in El Alto am 19. November ermordeten Armee und Polizei, verstärkt mit Hubschraubern, acht Menschen, darunter auch Kinder, die zu den Unterstützern der MAS gehörten und an einem unbewaffneten Streik gegen das neue Regime teilnahmen.
„Ich sah, wie die Ärzte und Krankenschwestern verzweifelt versuchten, Leben zu retten, Notoperationen unter schwierigen Bedingungen mit mangelahfter medizinischer Ausrüstung durchführten“, berichtete Benjamin. „Ich sah fünf Leichen und Dutzende von Menschen mit Schusswunden… Eine trauernde Mutter, deren Sohn erschossen wurde, schrie zwischen den Schluchzern: „Sie töten uns wie Hunde“.
Der Putsch in Bolivien steht im Einklang mit der ganzen Geschichte historischen Kriege gegen Indios und Indigene, die seit Jahrhunderten auf dem gesamten amerikanischen Kontinent geführt werden. Von den spanischen und portugiesischen Eroberern im 15. Jahrhundert, die die Maya-Zivilisationen und kleinere Andenkulturen auf dem zentralen und südlichen Kontinent auslöschten, bis hin zu den späteren britischen und anderen europäischen Kolonialisten, die die einheimischen Völker in den heutigen Vereinigten Staaten und Kanada enteigneten und zerstörten.
Es mag klischeehaft klingen, sollte aber dennoch nie vergessen werden, dass die Vereinigten Staaten und andere moderne amerikanische Staaten auf dem Völkermord an der einheimischen Bevölkerung aufgebaut wurden. Dieser Völkermord wurde noch nie wirklich gesühnt. Die überlebenden US-Indigenen leben in überwiegend marginalisierten, verarmten Verhältnissen. Ihr reiches Land wurde vom industriellen Kapitalismus gestohlen und vergiftet.
Offizielle Feiern wie Thanksgiving [verharmlost als Ernte- Dank-Fest. D. Ü.] übertünchen die wahre und brutale Geschichte der USA, die auf barbarischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit fußt.
Wenn es kein offizielles Eingeständnis – geschweige denn Sühne – für die Vernichtungsgrundlagen der USA und ihrer wirtschaftlichen und militärischen Macht gibt, dann ist es kein Wunder, dass der Staat sich erlaubt, weiterhin Kriege und Subversionen gegen andere Nationen zu führen. Er steht über dem Gesetz, weil er von Anfang an immer über dem Gesetz stand.
Die Hollywood-ähnliche Darstellung von Thanksgiving erzählt uns, dass englische Siedler, die Anfang des 16. Jahrhunderts an der Nordostküste ankamen, von der einheimischen Bevölkerung freundlich aufgenommen wurden, die ihr Essen teilte und den Ausländern zeigte, wie man harte Winter übersteht. Was aus dieser rosigen Erzählung ausgelassen wird, sind die nach folgenden Jahrhunderte, in denen die europäischen Kolonisatoren ihre gierige Landnahme ausdehnten und die Einheimischen zum Aussterben brachten, häufig genug, indem sie sie in ihren Lagern abchlachteten.
Der indianische Älteste Leonard Peltier (jetzt 75), der seit fast 40 Jahren aufgrund einer erfundenen Verurteilung wegen des Mordes an zwei FBI-Offizieren im Gefängnis sitzt, schrieb die folgende Reflexion für das diesjährige Thanksgiving: „Während ich meinen Verstand über die Stahlstäbe und Betonmauern hinaus wandern lasse, versuche ich mir vorzustellen, was die Menschen, die vor den Gefängnistoren leben, tun und was sie denken. Denken sie jemals an die indigenen Völker, die aus ihren Heimatländern vertrieben wurden? Verstehen sie, dass sie bei jedem Schritt, den sie unternehmen, unabhängig von der Richtung, auf gestohlenem Land gehen? Können sie sich auch nur für eine Minute vorstellen, was es bedeutete, das Leiden der Frauen, der Kinder und Babys und der Kranken und Alten zu sehen, als man sie bei eisigen Temperaturen, mit wenig oder gar keinem Essen, immer weiter nach Westen verdrängte? Das waren meine Leute und das war unser Land.“
Leonard Peltier stellt mit seinen Gedanken eine richtungsweisende Verbindung vom Staatsstreich in Bolivien zu früheren Verbrechen an der indigenen Bevölkerung in beiden Amerikas her.
„Wir erinnern uns auch an unsere Brüder und Schwestern in Bolivien, die auf die Straßen gehen, um den ersten indigenen Präsidenten, Evo Morales, zu unterstützen. Sein Engagement für die Menschen, das Land, ihre Ressourcen und den Schutz vor Korruption ist lobenswert. Wir erkennen und identifizieren uns nur zu gut mit diesem Kampf“, schreibt er.
Das Verbrechen gegen Bolivien kan nur geschehen, weil die USA durch ihr plutokratisches System und ihre gehorsamen Massenmedien im Großen und Ganzen in einem Zustand historischer Amnesie gehalten werden. Auf den Erntedankfesttag folgt ein Tag der Konsumrausches, bekannt als Schwarzer Freitag, an dem sich die Menschenmengen anstellen, bis die Geschäfte ihre Türen für den Verkauf öffnen. Die Menschen füllen ihr leeres Leben mit billigem Spielzeug und Techno-Fetichismus. Und so können Plutokraten wie Trump und sein evangelisches christliches Kabinett den krassen Unsinn unterstützen, dass das, was in Bolivien geschieht, „ein großer Tag für die Demokratie“ ist.
Wie der kanadische Sänger und Songwriter Bruce Cockburn es treffend formulierte: „Du dachtest, es sei vorbei, aber es ist genau wie vorher. Wird es nie ein Ende der Kriege gegen die Indigenen geben?“
Finian Cunningham hat ausführlich über internationale Angelegenheiten geschrieben und Artikel in mehreren Sprachen veröffentlicht. Er hat einen Master-Abschluss in Agrarchemie und arbeitete als wissenschaftlicher Redakteur für die Royal Society of Chemistry, Cambridge, England, bevor er eine Karriere im Zeitungsjournalismus begann. Er ist auch Musiker und Songwriter. Fast 20 Jahre lang arbeitete er als Redakteur und Autor in großen Nachrichtenmedien wie The Mirror, Irish Times und Independent.
Aus dem Englischen: Einar Schlereth
Quelle:https://einarschlereth.blogspot.com/2019/11/der-bollvianische-coup-und-die.html#more